Erkrankungen der Atmungsorgane erfordern Zusammenarbeit vieler Fachgebiete.Am 21. Oktober gründeten die HELIOS Kliniken Schwerin das Thoraxzentrum.
Dies ist der Höhepunkt der wachsenden interdisziplinären Zusammenarbeit hochspezialisierter Kliniken und Institute bei der Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Atmungsorgane. Begleitet wurde die Eröffnung von einer hochkarätigen ärztlichen Fortbildungsveranstaltung, bei der acht Chefärzte des Hauses referierten.
„Unser wichtigstes Ziel ist es, durch eine exakt abgestimmte, leitlinienorientierte Behandlung lungenkranke Patienten optimal zu versorgen“, sagt Dr. Mischa Engelhardt, Leiter des Thoraxzentrums, „und diese Betreuungsqualität systematisch zu sichern.“
Pneumologische Erkrankungen, also Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Rippenfells und der Atemmuskulatur, sind in der Regel sehr komplexe Krankheitsbilder, deren Diagnostik und Therapie durch ein Fachgebiet allein oft nicht abgedeckt werden kann. Hier ist interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt. Kernbereiche sind die Pneumologie, die Strahlenheilkunde und die Gefäß- und Thoraxchirurgie.
Ursprung der Zentrumsbildung ist der vor 15 Jahren ins Leben gerufene Tumorboard. Einmal wöchentlich sitzen seitdem Strahlentherapeuten, Lungenfachärzte und Thoraxchirurgen zusammen, um gemeinsam die bestmögliche Therapie für Patienten mit Lungenkrebs zu diskutieren und festzulegen.
Die interdisziplinäre onkologische Tagesklinik ermöglicht auch Patienten mit bösartigen Tumoren der Atmungsorgane eine ambulante Chemotherapie.
Die enge Kooperation mit dem Schlaflabor und der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie ist bei übergewichtigen, am Schlaf-Apnoe-Syndrom leidenden Menschen nicht mehr wegzudenken. Weitere Beispiele sind die Lungensportgruppen, die Physiotherapeuten der Klinik mit Absicherung durch einen Facharzt im Hintergrund in Zusammenarbeit mit dem Behindertensportverband ARGUS speziell für Patienten mit Chronisch Obstruktiver Lungenerkrankung anbieten sowie die vierteljährlich stattfindenden Raucherentwöhnungskurse. Diese wiederum nutzen Synergien der Kliniken für Abhängigkeitserkrankungen, für Pneumologie und für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie/Diabetologie und Rheumatologie. So entwickelten sich innerhalb der letzten Jahre zahlreiche hochspezialisierte Therapie- und Prophylaxeangebote. Diese sind von nun an unter dem „Dach“ des Thoraxzentrum organisatorisch zusammengefasst und garantieren Patienten mit Erkrankungen der Atmungsorgane die bestmögliche Betreuung.
Grit Czapla
