150 Jahre Ludwig van Beethovens – 9. Sinfonie in Schwerin

Konzerte der Mecklenburgischen Staatskapelle am 29., 30. und 31. Dezember 2009 im Großen Haus ausverkauft

Mecklenburgische StaatskapelleAm 22. März 1859 spielte die Mecklenburgische Staatskapelle im Großherzoglichen Hoftheater in Schwerin zum ersten Mal die neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven, die ein Vierteljahrhundert zuvor in Wien uraufgeführt worden war und heute weltweit als eines der populärsten Werke der klassischen Musik gilt. Seitdem erklingt die Sinfonie regelmäßig insbesondere im Rahmen von festlichen Konzerten und seit über 50 Jahren an den letzten Dezembertagen zum feierlichen Ausklang des Jahres im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters.

Auch zur Eröffnung des neuen Schweriner Theatergebäudes im Jahr 1886 war sie zu hören – der erste feste Theaterbau von Georg Adolph Demmler war 1882 abgebrannt. Die Einweihungsfeierlichkeiten des Theaterbaus am Alten Garten, in dem heute das Mecklenburgische Staatstheater beheimatet ist, zogen sich im Oktober 1886 über mehrere Tage hin. Am 5. Oktober stand ein festliches Konzert auf dem Programm, in dem neben Werken von Bach, der vierten Sinfonie von Schumann, Brahms’ Schicksalslied und dem „Halleluja“ aus Händels „Messias“ auch Beethovens neunte Sinfonie aufgeführt wurde. Die Altpartie übernahm Minna Minor, die von 1883 bis 1903 alle großen Rollen ihres Faches am Hause sang. Carl Hill, einer der wichtigsten Künstler, die je in Schwerin engagiert waren, sang in dieser Aufführung der Neunten die Basspartie.

Mecklenburgische StaatskapelleIm 19. Jahrhundert stand die Neunte noch neunzehn Mal auf dem Programm des Hoftheaters. Dabei verdichten sich die Aufführungen zum Ende des Jahrhunderts hin. Fast 170 Aufführungen in Schwerin und in Abstecherorten wie Wismar, Güstrow, Wittenberge, Sternberg und Neubrandenburg, und auch eine Aufführung des Mecklenburgischen Staatstheaters in Suhl, sind für das 20. Jahrhundert verzeichnet.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges stand das Werk ab 1946 alljährlich auf dem Programm – zunehmend zum Jahreswechsel oder als Auftakt in ein neues Jahr. 1978 wagte der damalige Intendant Fritz Wendrich  nach 23 Jahren in Folge den Wechsel und setzte anstelle von Beethovens Freuden-Ode eine Operette an. Doch „Die Lustige Witwe“ war als Silvesterunterhaltung beim Publikum nicht gewünscht. Ein Jahr später stand die Neunte wieder auf dem Spielplan im Großen Haus und fehlt seitdem an keinem letzten Abend des Jahres im Mecklenburgischen Staatstheater. Wegen des großen Publikumszuspruchs werden seit vielen Jahren zum Jahresende jeweils drei Konzerte im stets ausverkauften Großen Haus gespielt.

Fotos: Silke Winkler

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