16. Schweriner Literaturtage: Lesung am 3. November

Bert Lingnau: „Die Tochter des Henkers. Spektakuläre Kriminalfälle“

Hat die Tochter des Henkers in Parchim wirklich ihr Neugeborenes erstickt oder wurde ihr Geständnis nur unter der Folter erzwungen? Warum ist Napoleon der größte Kunsträuber seiner Zeit? Und wie wurde der Soldat Woyzeck, der lange Zeit in Stralsund lebte, vom Mörder zur Gestalt der Weltliteratur?

Der Schweriner Journalist und Autor Bert Lingnau liest am Donnerstag, dem 3. November, um 19.30 Uhr im Perzinasaal der Stadtbibliothek (Wismarsche Straße 144) aus seinem Buch „Die Tochter des Henkers. Spektakuläre Kriminalfälle“. Er fragt nach Motiven und Hintergründen, die aus Menschen Schwerverbrecher machen. Lingnau schildert in seinem Buch sieben authentische Kriminalfälle aus den Jahren zwischen 1565 und 1923, alle haben sich in Mecklenburg und Pommern zugetragen.
Es geht um den größten und skrupellosesten Urkundenfälscher Mecklenburgs, den Notar Wilhelm Ulenoge (Eulenauge) aus Rostock, um den napoleonischen Kunstraub 1807 in Schwerin und um die „Scherenschnitte des Todes“, mit denen die letzte öffentliche Hinrichtung 1855 in Stralsund dokumentiert wird.

Mit Sachkenntnis, Einfühlungsvermögen und Fantasie erzählt der Autor diese Kriminalfälle. Dabei beleuchtet er sowohl die Vorgeschichte der Opfer als auch den sozialen Hintergrund der Taten. So auch bei dem politischen Mord, den Rudolf Höß, der spätere Lagerkommandant von Auschwitz, 1923 brutal bei Parchim beging. Sein Helfer: Martin Bormann, der dann als Sekretär Hitlers zum zweitmächtigsten Mann im „Dritten Reich“ aufstieg.

Karten sind für 7 Euro (ermäßigt 5 Euro) in der Stadtbibliothek erhältlich.

Zum Autor
Bert Lingau, geb. 1972, studierte Geschichte und Germanistik in Greifswald, Kulturjournalist; Reportagen, Feature, vor allem für den NDR. 2003 Landesmedienpreis Mecklenburg-Vorpommern, 2008 Preisträger beim Schweriner Krimiwettbewerb. 2010 erschienen im Mitteldeutschen Verlag historische Kriminalerzählungen aus Mecklenburg und Pommern unter dem Titel „Da muss man Leute totmachen“: „Man liest es gerne – auch, weil Lingnau die Geschichten sehr gut aufbereitet, ohne retrospektive Sensationsgelüste zu bedienen“ (Neues Deutschland).

Bert Lingnau
Die Tochter des Henkers
Spektakuläre Kriminalfälle
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2011            
168 Seiten, 9,90 Euro
ISBN 978-3-89812-770-7

Nach oben scrollen