2. Szene Talk im AWO Treffpunkt „Deja vu“

sehr interessant und gut besucht „ Drugs – bekifft und verpeilt – erkauftes Glücksgefühl ? „zu diesem Thema diskutierten vor kurzem 12 Jugendliche und 8 interessierte Erwachsene, die aus dem Stadtteil extra zur Talkrunde erschienen.

Fachkompetente Gäste waren eingeladen und konnten bestens Auskunft zu den gestellten Fragen geben. Für alle Teilnehmer waren Patrick und Andy, als Betroffene, ehemals Drogenabhängige, Herr Kroka, Chefarzt der Drogenklinik in Tessin und Frau Schott, Polizeibeauftragte für Prävention die Wichtigsten in dieser Gesprächsrunde. Es interessierte die Jugendlichen, welche Symptome Andy und Patrick hatten, als sie voll im Rausch standen. „ Nur gechillt, Probleme vergessen, alles vergessen, am Anfang hat es unendlich gekribbelt…“ so eine Antwort. Was sie alles unternahmen, um an das Geld zu kommen, das sie zum täglichen Erwerb von Cannabis, Heroin und Amphetamine brauchten, das erschreckte alle. Von kriminellen Handlungen bei Diebstählen, Raubüberfällen und Einbrüchen bis hin zu Klauen von Geld bei den engsten Verwandten und selbst Vertickern von weichen und harten Drogen – das ist die ganze Bandbreite.

Und das, wo sie selbst NIEMALS drogenabhängig werden wollten, so wie alle, die es sind!
„Und das passiert verhältnismäßig schnell “ so der Chefarzt. Der Körper zeigt auffällige körperliche Symptome (Zittern, Unruhe…) damit der Betroffene wieder Drogen einnimmt. Hat er dies getan, dauert es nicht all zu lange, dann produziert der Kopf eine depressive Stimmung, damit wiederum neue Drogen besorgt und eingenommen werden können. Ein Teufelskreis! So schnell kann kein Geld verdient werden. 1g Cannabis kostet ungefähr 5 -7 Euro auf dem illegalen Markt, „ gute „ Kunden bezahlen etwa 2,50 Euro.

Frau Schott konnte mit der gesetzlichen Grundlage gleich untermauern: 0,0g Eigenbedarf. Jeder ist für sich selbst verantwortlich! Die Betroffenen erzählten, dass sie in schlimmen Zeiten täglich 100 – 150 Euro und mehr für Drogen besorgen mussten. Denn allein bei Cannabis bleibt es meist nicht. Synthetische Drogen wie Extasy und dann auch harte Drogen, wie Heroin folgen meistens. Die zeitlichen Abstände zur Einnahme verringern sich mehr und mehr. Der Arzt: “… wie Pilzsammler nach Geld sind sie dann unterwegs. Es ist eine hinterhältige Erkrankung. Über das Unterbewusstsein schleicht sich die Erkrankung ein. Der Betroffene merkt es nicht gleich!

Frau Schott berichtet aus ihren beruflichen Kenntnissen heraus, dass immer Therapie vor Strafe steht, wenn ein Gerichtsverfahren läuft. Der Chefarzt der Drogenklinik erklärte, dass es in der Therapie immer um denjenigen selbst geht. Er merkt  nach und nach, wie er selbst ist, …er geht ein Abenteuer mit sich selbst ein. Als es um die Zeugung eines Kindes unter Drogen ging, erfuhren die Teilnehmer, dass die männliche Samenzelle bei der Einnahme geschädigt werden kann, auch unter Cannabis. Somit ist das neu entstandene Leben der Gefahr einer möglichen Behinderung ausgesetzt. Andy und Patrick richteten das letzte Wort an die Jugendlichen und gaben ihnen mit auf den Weg: keine Drogen zu konsumieren, denn wenn man erst mal in dem Teufelskreis ist, verliert man Freunde, die Arbeit oder Lehre, die Familie und wird kriminell! Jeder hat seine Zukunft selbst in der Hand!

Die nächste Szene Talkrunde dreht sich um das beliebte Thema „ Sexualität „. Der Termin wird noch bekannt gegeben.

Marion Albrecht

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