20 Jahre Filmarbeit der „Grauen Adler“

„Nur die Haare sind noch grauer geworden“

„Ran an die Kamera“ hieß es für Senioren 1993 zum ersten Mal im Landesfilmzentrum, das ein neues Projekt mit dem Ziel entwickelte, Ältere an den Umgang mit der Videokamera heranzuführen. „Ich hätte nie gedacht, dass daraus eine Videogruppe „Graue Adler“ wird, die 20 Jahre besteht und ehrenamtlich so erfolgreich arbeitet“, so Dieter Schumann, der auch heute noch oft fachliche Tipps als Filmemacher gibt. So freute er sich umso mehr, alte Gründungsmitglieder wie Manfred Höltke, Wolfgang Dickmann, Klaus Dressler und Werner Tackert wiederzusehen. „Nur die Haare sind noch grauer geworden“, meinte er zu den Männern und zwinkerte ihnen zu. Auch Edda Wanske, die heutige Leiterin der Videogruppe „Graue Adler“ erinnert sich gern an die ersten Filmjahre und die ersten Videodokumentationen, wie z. B. „Lass uns mal mit der Oma reden“. „Es hat  mir einfach Spaß gemacht, im Ruhestand mit anderen Älteren etwas Neues anzufangen und mich mit neuen Medien auszuprobieren“, so Edda Wanske.

Heute konnte sie gemeinsam mit „ihren 12 Männern“, den „Grauen Adlern“ und weiteren Gästen, u. a. Marita Schwabe, Leiterin des Kulturbüros, Bärbel Dudeck, Vertreterin des Landesverbandes M-V der Filmamateure und des Hansefilmstudios Rostock, im Seniorenbüro das 20-jährige Bestehen feiern.  Schon 1995 zogen die „Grauen Adler“ ins Seniorenbüro Schwerin um und haben seitdem dort ein „Zuhause“.  Wöchentlich treffen sie sich zum Erfahrungsaustausch. Gemeinsam werden Drehbuch, Filmgestaltung und technische Details beraten und neue Filmideen und -projekte entwickelt.

Während der Feierstunde gab es einen filmischen Rückblick mit Ausschnitten aus den Videoproduktionen. Gewürdigt wurden die ehrenamtlichen Mitglieder durch Helga Bomplitz, Vorsitzende des Trägervereins und Christine Dechau, Geschäftsführerin, für die erfolgreiche Bilanz, denn es entstanden 50 Filmproduktionen, die eine breite Palette von Themen aufgreifen, z. B. Zeitzeugenfilme über das Leben in der Kriegs- und Nachkriegszeit, das Leben in der DDR und nach der Wende oder Auftragswerke für die Sternwarte, den ARGuS e. V. oder das Technische Landesmuseum. Aber auch Videodokumentationen zum Thema „Ruhestand- was nun?“, „Engagiert!? – Ehrensache!“, „Die Graue Revolution“ oder „Altern in Europa“ bleiben allen in Erinnerung. Und so sind die „Grauen Adler“ oft auch auf Tour mit ihren Produktionen und gestalten Filmnachmittage. „Gerade die Reaktionen des Publikums auf unsere Filme sind uns für neue Anregungen und Ideen wichtig“, so die „Grauen Adler“, die ans Aufhören noch lange nicht denken wollen und schon wieder an der Kamera sind, um das Jubiläum filmisch festzuhalten.

Christine Dechau

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