2016 wieder erfolgreiche Brussig-Spiele

Paralympische Erfolge der Schweriner Judo-Asse im Überblick

Rio/Schwerin (MM/pb) Seit den 12. Paralympics 2004 in Athen steht der Judosport auch für Frauen auf dem Wettkampfprogramm. Seither gabe es jedesmal Medaillen für Ramona Brussig – und ab 2008 ebenfalls für ihre Zwillingsschwester Carmen. Bei der Premiere vor 12 Jahren gewann Ramona im Leichtgewicht zunächst im Halbfinale gegen die Chinesin Lei Li Ping bevor sie im Finale gegen die Spanierin Marta Arce Payno triumphierte. Gold war der verdiente Lohn. In Peking 2008 kämpfte sie sich in der Klasse bis 52 Kilogramm erneut ins Finale.  Dort unterlag sie allerdings der Chinesin Wang Lijing. Ramonas Schester Carmen, erstmals auf der paralympischen Tatami aktiv, sicherte sich in der niederen Gesichtsklasse (bis 48 Kilogramm) erfolgreich die Bronzemedaille.  Insgesamt zeigten die Chinesinnen Judoka vor heimischem Publikum ihre ganze Klasse: 4 x Gold für das Reich der Mitte.

Ramona und Carmen Brussig © DBS; Oliver Kremer
Ramona und Carmen Brussig © DBS; Oliver Kremer

„Golden Sister-Act“ 2012. In London erlebten die Zuschauer innerhalb von 20 Minuten die Sensiation. Sowohl Carmen als auch Ramona errangen paralympisches Gold. Carmen distanzierte im Finale der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm die Taiwan-Chinesin Kai-Lin Lee.  Ramona revanchierte sich indes in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm. Sie bezwang im Kampf um Gold ihre Finalegegnerin von Peking.

Rio 2016 mit Doppel-Silber

Auch 2016 in Rio präsentierten sich die mittlerweile 39-jährigen Athletinnen vom PSV Schwerin in ausgezeichneter Verfassung. Nachdem sich Carmen mit ihren Siegen gegen Ecem Tasin (Türkei) und Yulija Halinska (Ukraine) Silber sichern konnte, wurde sie im Finale von der Chinesin Li Liqing gestoppt. Acuh Ramona war sowohl imViertel- als auch im Halbfinale Erfolgreich. Dort bezwang sie in  der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm die Brasilianerin Michele Ferreira sowie die Usbekin Sevinch Salaewa. Im Kampf um Gold war die Französin Sandrine Martinet letztendlich zu stark. Doch die Enttäuschung der Zwillinge dauerte nur kurz an. Immerhin erweiterten beide ihren Medaillensatz und sicherten zudem dem deutsche Paralympics-Team die ersten Medaillen dieser Spiele.

Einer, der diese aktuellen Silber-Erfolge nicht mehr erleben durfte, ist Matthias Hermann. Der erfolgreiche Schweriner Judo-Trainer, der insbesondere Ramona, aber auch Carmen auf ihren Erfolgswegen bis 2013 begleitete und tatkräftig unterstützte, starb bereits im Februar 2014 an den Folgen einer Krebserkrankung. Dank Matthias Hermann konnten Carmen und Ramona Brussig paralympische Judo-Geschichte schreiben, eine Geschichte, zu der auch Matthias Hermann gehört…

 

Wissenswertes:

2004 stellte Deutschland übrigens das erfolgreichste paralympische Frauen-Judo-Team – vor von Frankreich und Russland. Neben dem Sieg von Ramona Brussig gewann auch Susann Schützel Gold im Halbleichtgewicht. Silber holte Silke Hütter im Halbmittelgewicht und Beate Bischler erkämpfte sich Bronze im Schwergewicht.

 

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