21. Nationale Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments

Rund 100 Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet werden zwischen dem 27. April und dem 01. Mai 2011 in Schwerin erwartet

Das Europäische Parlament ist das seit 1979 alle fünf Jahre von den Bürgern der EU gewählt Parlament der Europäischen Union. Es ist nicht nur das einzige direkt gewählte Organ der Europäischen Union, sondern die einzige direkt gewählte supranationale Institution weltweit. Und mit 273 Millionen Wahlberechtigten ist die Europawahl eine der größten demokratischen Wahlveranstaltungen der Welt. Trotzdem wird den Europawahlen von der breiten öffentlichkeit im Vergleich zu sonstigen (nationalen, regionalen…) Wahlen nur eine eher nachrangige Bedeutung zugemessen. Die Wahlbeteiligung in Deutschland lag 2004 bei nur 43 Prozent (in MV 45,1 %) und 2009 bei 43,3 % (in MV 46,6 %).

Daher muss es ein Anliegen sein, bereits der Jugend die Wichtigkeit und den Stellenwert der Europapolitik nahe zu bringen. Aber nicht nur das, auch, wie ein solches politisches System überhaupt funktioniert und arbeitet, gilt es zu vermitteln. Das ist unter anderem das Ziel des Europäischen Jugendparlaments. Und das Europäische Jugendparlament überzeugt auch in seiner Nachhaltigkeit. Nicht nur, dass die Teilnehmer eine Menge Erfahrungen sammeln können, die Projektanalysen zeigen, EJP zufolge, dass über 70 Prozent der Teilnehmer nach den Veranstaltungen politisch oder gesellschaftlich aktiv werden wollen.

Das Europäische Jugendparlament in Deutschland e.V., unter anderem mit dem European Award ausgezeichnet, macht seit über 20 Jahren durch erweiterte Parlamentssimulationen europäische Politik überparteilich erleb- und erfahrbar. Jährlich werden dabei bis zu 20.000 junge Menschen in 34 Staaten in ganz Europa erreicht.

Das EJP in Schwerin

Unter dem Motto „Europäische Werte, Identität und Solidarität“ findet die Nationale Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments in Deutschland e.V. (EJP) vom 27. April bis zum 01. Mai in Schwerin statt. Schirmherren der Sitzung sind Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Hans-Gert Pöttering, 23. Präsident des Europäischen Parlaments (2007 bis 2009).

„12 Schulen, die die bundesweite Vorauswahl des jährlich durchgeführten Schulwettbewerbs in der Sekundarstufe II für sich entschieden, entsenden etwa 100 SchülerInnen. Zusammen mit zwei Delegationen aus Dänemark und Slowenien werden diese die Möglichkeit haben, internationale Kontakte zu knüpfen, europapolitische Themen in einer Parlamentssimulation zu debattieren und somit ein greifbares Europa zu erleben“, so EJP-Pressesprecherin Anna Lauer.

Laut EJP nahmen im vergangenen Jahr über 800 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 Jahren an der nationalen Vorauswahl teil.

Die 14 Schülerdelegationen werden sich auf der Nationalen Auswahlsitzung in Schwerin mit den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten der Europäischen Union auseinandersetzen. Sie befassen sich mit heiklen Themen, wie europäischer Asylpolitik, die Krise der EU als Wirtschaftsunion, sowie Pressefreiheit und Nationaler Sicherheit. Zentrale Frage wird während der fünf Tage die Zukunft der EU sein.

Vom 27. April bis zum 1. Mai entwickeln die Teilnehmer hierzu in der Ausschussarbeit ihre Vorschläge für Europa, welche in Resolutionen debattiert und verabschiedet werden.
Die Nationale Auswahlsitzung in Schwerin gliedert sich dabei in drei Abschnitte. So wird während des eintägigen „Teambuildings“ ein gruppendynamisches Kommunikationstraining durchgeführt, bei dem sich die Jugendlichen durch problemlösungsorientierte Aufgaben kennen lernen sollen. Die anschließende zweitägige Ausschussarbeit „Committee Work“ ermöglicht den jungen Delegierten, sich intensiv mit den unterschiedlichen Normen und Werten innerhalb der Europäischen Union auseinanderzusetzen. Sie beurteilen, wie diese das Zusammenleben der Bürger beeinflussen. Die zweitägige „General Assembly“ stellt den Höhepunkt der Sitzung dar. Die Schüler präsentieren in der parlamentarischen Vollversammlung ihre während der Sitzung erarbeiteten Resolutionen. Alle Redebeiträge müssen entweder auf Englisch oder Französisch abgegeben werden. Dabei müssen strenge parlamentarische Regeln nach Vorbild des Europäischen Parlaments eingehalten werden.

red

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