19-Jähriger wird verdächtigt, Straftat vorgetäuscht zu haben
Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat heute Anklage gegen den ehemaligen LINKEN-Nachwuchspolitiker Julian K. erhoben. Der 19-Jährige muss sich nun vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts Schwerin verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sei der Angeschuldigte den Ermittlungen zufolge hinreichend verdächtig, einen Überfall auf seine Person erfunden zu haben.
Der Angeschuldigte hatte am 05.01.2016 über die Internetwache der Polizei Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Darin behauptete er, tags zuvor in einem Wismarer Park von drei Männern angegriffen worden zu sein. Nach seiner Schilderung habe ihn ein Täter niedergeschlagen, eine zweite Personmit einem Messer Schnitt- und Stichverletzungen zugefügt und die dritte Person gegen das Bein getreten. Die Täter hätten ihn als „schwule Kommunistensau“ und „dreckige Zecke“ beschimpft. Nur aufgrund seiner starken Gegenwehr seien die Angreifer geflüchtet.
Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft fand eine Rekonstruktion des angezeigten Geschehens am Tatort statt, bei der erhebliche Widersprüche zum Inhalt der Strafanzeige auftraten. Zudem hat die rechtsmedizinische Untersuchung des Angeschuldigten ergeben, dass die Art der Verletzungen nicht mit dem behaupteten Verlauf des Überfalls in Übereinstimmung zu bringen sind, sondern das Verletzungsbild vielmehr alle Merkmale einer Selbstbeibringung aufweise. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte bereits am 8. Februar das Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingestellt. Wie Pressesprecherin Claudia Lange informiert, bestreite Julian K. den Vorwurf des Vortäuschens einer Straftat und halte an seiner eigenen Schilderung fest.
Nachtrag, 15.07.2016: Julian K. ist nicht mehr Mitglied der Partei ‚Die Linke‘. Dies teilte uns der Kreisvorstand jetzt mit. Demnach trat K. bereits im März dieses Jahres aus der Partei aus. In diesem Sinne haben wir die Meldung entsprechend angepasst.
red