60 Jahre Konservatorium in Schwerin – ein besonderes Jubiläum

Nachgefragt bei Christina Lüdicke vom Konservatorium

Das Jahr 2013 ist ein großes Jubiläumsjahr. Die Mecklenburgische Staatskapelle wird 450 Jahre und vor 60 Jahren wurde das Konservatorium Schwerin als Musikschule gegründet. Mit dem Konservatorium wurde ein Ort des musischen, des künstlerischen Nachdenkens, Reflektierens geschaffen, der junge begabte Talente fördern sollte, damit sie ihren Weg zum künstlerischen Olymp erfolgreich meistern können.
Dabei war die Tradition eines Konservatoriums gerade in der Landeshauptstadt schon älter, hatte doch die Hofpianistin Frau Professor Dr. Elisabeth Lange bereits 1925 ein Konservatorium als Musikseminar mitbegründet. Als Musikschule besteht die künstlerische Institution Konservatorium in Schwerin dann seit 1953.

In diesem Jahr gibt es also viel Grund zum Feiern in der Landeshauptstadt. Die ersten Konzerte der Reihe „KON-Takte“ fanden bereits statt, so gab es im Januar schon den „Nordland“-Kammermusikkurs, im Februar trat die Jazz Formation „Ebene 0“ zur Thematik „Wandertrieb“ auf und im März musizierten junge Talente „Heute begabt – übermorgen Profi“. Und unter anderem werden die jungen Talente des Konservatoriums auch beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2013 ihr großartiges Können unter Beweis stellen.

Nachgefragt bei Christina Lüdicke, stellvertretende Direktorin des Konserevatoriums Schwerin

„Schon immer eine Adresse für musikalische Spitzenausbildung …“

Frage: Das Konservatorium wird 60… Ein großes Jubiläum. Aus Ihrer Sicht: Was macht das Konservatorium in Schwerin heute, 2013, aus? Welchen Stellenwert, welche Bedeutung besitzt es für Schwerin und darüber hinaus?

Christina Lüdicke: Es gibt 2013 gleich einen Doppel-Geburtstag: das Konservatorium feiert sein 60 jähriges Jubiläum als Musikschule und das Erwachsenenorchester „Schelfoniker“ sein 20 jähriges Bestehen.

Johanna Mill (Querflöte) - Schülerin der Studienvorbereitenden Abteilung und der young academy rostock aus der Klasse von Anne-Elisabeth Ramsenthalerc. (Foto: Harald Kruse)Das KON ist eine gefragte Adresse für die musikalische Ausbildung in Schwerin und weit über die Stadtgrenzen hinaus. Das belegen nicht nur unsere Wartelisten. 1500 Schülerinnen und Schüler nutzen die vielfältigen Angebote der Musikschule, spielen ein oder mehrere Instrumente, singen und tanzen. Menschen mit und ohne Behinderungen sind ebenso willkommen wie Migrantinnen und Migranten oder Menschen aus sozial schwachen Familien.

Das Konservatorium ist gut vernetzt: Das zeigen die vielen Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen aber auch das von der Musik- und Kunstschule ATARAXIA und dem Konservatorium gemeinsam geführte Jugendsinfonieorchester Schwerin.

Frage: Wie ist es eigentlich um den musisch begabten Nachwuchs in Schwerin bzw. in MV bestellt? Wie ist der Zuspruch der jungen Talente zum Konservatorium?

Christina Lüdicke: Das Konservatorium Schwerin war schon immer eine anerkannte Adresse für musikalische Spitzenausbildung. Viele renommierte Künstlerinnen und Künstler haben ihre Laufbahn am KON begonnen. Einige von ihnen kehren zu Konzerten gern wieder hierher zurück. Derzeit nutzen 22 junge Musizierende mit zusätzlichem Unterricht und exponierten Auftrittsmöglichkeiten die intensive Förderung in der Studienvorbereitung.

Sechs von ihnen werden zusätzlich in der“ young academy rostock“ – dem Internationalen Zentrum für musikalisch Hochbegabte der Hochschule für Musik und Theater Rostock – ausgebildet. Von 1990 bis heute wurden 92 Absolventinnen und Absolventen des Konservatoriums an Musikhochschulen aufgenommen oder haben einen musiknahen Beruf erlernt.

Frage: Wie beurteilen Sie persönlich die Zukunft des Konservatorium vor dem Hintergrund aktueller Kürzungspläne für den Schweriner Kulturbereich?

Christina Lüdicke: Das Konservatorium wünscht sich auch für die Zukunft, besonders die musikalische Jugendbildung für Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund als öffentliche Aufgabe in Schwerin wahrnehmen und mit weiteren Angeboten auch dem demografischen Wandel Rechnung tragen zu können.

Frage: Welche Höhepunkte wird es im Jubiläumsjahr am Konservatorium Schwerin geben?

Christina Lüdicke: Neben attraktiven Veranstaltungen der Reihe KON-Takte 2013 ist unzweifelhaft das historische Musiktheater-Projekt „Johann Wilhelm Hertel – Freude und Verzweiflung“ am 20. April ein Höhepunkt, mit dem der Namenspatron der Schule besonders geehrt werden soll. In einer Kooperation mit der HMT Rostock wird eine Fassung von Mendelssohns „Sommernachtstraum“ im romantischen Innenhof des Konservatoriums am 8. Juni 2013 zu erleben sein.

Außerdem wird es einen Jubiläums-Kompositionswettbewerb und eine lange Nacht des Konservatoriums geben, die ebenso wie das Jubiläumskonzert der Schelfoniker in das große Festwochenende vom 31. August bis 1. September 2013 eingebunden ist. Alles soll aber an dieser Stelle noch nicht verraten werden….

Vielen Dank! Und alles Gute für das Konservatorium!

Marko Michels

Hinweis: Am 13.März findet das sechste „Kinder-Festival der Sinne“ im Capitol statt – mit rund 1.170 Kindern der Kita gGmbH und in Kooperation mit dem Capitol, Konservatorium, Ataraxia und dem Tanztheater „Lysistrate“.

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