9. CSD-Kulturtage in Schwerin

Höhepunkt am 4. Juli: Der Christopher Street Day

In den letzten Jahren hat die rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen Fortschritte gemacht. Doch kommen die auch in den Köpfen der Menschen an? Was nützt die Gleichstellung auf dem Papier, wenn Diskriminierungen, Beschimpfungen und sogar körperliche Gewalt weiterhin an der Tagesordnung sind?

Am CSD wird die Vielfalt von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität in den Mittelpunkt gestellt.  (Foto: CSD Schwerin e.V. / Marcel Schroeder )Vom 19. Juni bis 4. Juli 2015 finden die 9. CSD-Kulturtage in Schwerin statt, deren Höhepunkt am 4. Juli der Christopher Street Day (CSD) sein wird. Die Schirmherrschaft hat 2015 erneut Ministerpräsident Erwin Sellering übernommen. Mit dem Motto „Homophobie raus aus den Köpfen! Wissen schafft Akzeptanz“ stellt der CSD Schwerin 2015 die gesellschaftliche Akzeptanz der Vielfalt von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität in der Mittelpunkt. Wissen schafft Akzeptanz: Bildung und Aufklärung sind das beste Rezept gegen Intoleranz, Homophobie und Hass. Das gilt von klein auf. Wer Homophobie erst gar nicht lernt, muss sie später nicht überwinden. Dazu muss es möglich sein, dass die Lebensrealität auch in der Schule abgebildet wird und Kinder und Jugendliche schon im Unterricht vorurteilsfrei und altersgerecht erfahren, dass es neben der klassischen Familie auch lesbische und schwule Paare, auch Regenbogenfamilien gibt.

CSD-Kulturtage vom 19. Juni bis 4. Juli

Im Rahmen der CSD-Kulturtage erwartet eine Vielfalt an Veranstaltungen die Teilnehmer: schwul-lesbische Filmtage im Schweriner Kino Capitol, einen Kinoabend im Filmbüro MV in Wismar, eine Theatervorstellung in Parchim, Pride-Night im Jo21 uvm. Die Kulturtage bieten für (fast) jeden Geschmack etwas.

 

Veranstaltungshighlights

Kinoabend in Wismar | „Der Kreis“

Zürich, Mitte der 1950er Jahre. Der junge Lehrer Ernst unterrichtet an einer Mädchenschule und hält aus guten Gründen geheim, dass er an Männern interessiert ist. Er kommt in Kontakt mit der geheimen Schwulenorganisation „Der Kreis“ und arbeitet an ihrer gleichnamigen Zeitschrift mit, die Leser in der ganzen Welt hat. Und auf einem der legendären Bälle des „Kreises“ verliebt sich Ernst unsterblich in den Travestie-Künstler Röbi.
Während die Schweizer Polizei dazu übergeht, die Zürcher Homosexuellen zu registrieren und Angst und Erpressung die bürgerliche Existenzen der „Kreis“-Mitglieder zu zerstören drohen, gehen Ernst und Röbi eine Liebesbeziehung ein, die ein ganzen Leben lang halten wird. „Wir sind doch keine Verbrecher“, sagt Ernst zu Röbi. Sondern zwei von vielen Menschen, die für ihr Leben und ihre Liebe kämpfen.

Samstag, 20.06.2015 | 19 Uhr | Kino im Filmbüro MV
Bürgermeister-Haupt-Straße 51-53, Wismar

 

Theatervorstellung in Parchim | „Tschick“

Es ist der erste Tag der Sommerferien. Die Mutter des 14jährigen Maik ist beim jährlichen Entzug, sein Vater mit jugendlicher Geliebter auf Geschäftsreise. Der Rest der Klasse eingeladen bei der Geburtstagsfeier der Jahrgangsschönsten. Und Maik allein mit Villa, Pool und 200 Euro Taschengeld. Da taucht Tschick vor Maiks Haustür auf, in einem geklauten Lada. Tschick ist noch neu in Maiks Klasse, ein Proll aus der Hochhaussiedlung, öfters betrunken, möglicherweise Russenmafia. Trotzdem steigt Maik ein. Zuerst wollen die beiden noch Richtung Walachei, Tschicks Familie besuchen, aber schon bald fahren sie einfach drauflos, die Fenster offen.

Dienstag, 23.06.20154 | 19.30 Uhr
Mecklenburgisches Landestheater Parchim
Spielort: Stadthalle Parchim, Großer Saal
Putlitzer Straße 56, Parchim

 

Schwul-Lesbische Filmtage: „Xenia“

Den 16-jährigen unbedarften Dany treibt es nach dem Tod der Mutter in das vibrierende Athen zu seinem toughen älteren Bruder Ody. Die Ereignisse überschlagen sich, als sie durch Danys Ungeschicklichkeit gezwungen sind, vor der Polizei zu flüchten. Spontan folgen sie nun ihren Träumen: ihren Vater zu finden und ein Casting bei GREEK SUPERSTAR zu ergattern… Unterwegs merken sie, dass sie trotz aller Differenzen nichts und niemand auseinander reißen kann…
Wo Homer einst Odysseus durch Verlockung und Gefahr führte, da führt uns Panos Koutras XENIA in eine verborgene Unterwelt, voller verführerischer Stricher, moderner Ruinen und Abgründe von Gewalt – und schafft den Spagat zwischen Drama und Komödie mit einer selten gesehenen Leichtigkeit. Premiere feierte XENIA beim Cannes Filmfestival und trat danach, mit Publikumspreisen bejubelt, seinen weltweiten Siegeszug an.

Mittwoch, 24.06.2015 | 20 Uhr
Filmpalast Capitol
Wismarsche Str. 126, Schwerin

 

Kurzfilmabend „Homophobie? Nein, danke!“

Die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Aufklärung in Westmecklenburg zeigt in Kooperation mit dem „QueerFilmFest“ in Rostock und dem lesbisch-schwulen Jugend-Filmprojekt „queerblick“ einen bunten Mix unterschiedlicher Kurzfilme. Themen wie Coming-out, Dates und Beziehungen, lesbisches bzw. schwules Leben, Community und Homophobie werden aus verschiedenen Blickwinkeln, künstlerisch und ansprechend, beleuchtet.

Montag, 29.06.2015 | 19 Uhr
Vereinshaus
Lübecker Straße 43, Schwerin

 

Tag der offenen Tür

Die Vereine Klub Einblick e.V., SchuLZ e.V., die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Aufklärung in Westmecklenburg, der CSD Schwerin e.V. sowie der LSVD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern „Gaymeinsam“ e.V. stellen sich im gemeinsamen Vereinshaus vor.

Mittwoch, 01.07.2015 | 10 – 17 Uhr
Vereinshaus
Lübecker Straße 43, Schwerin

 

Schwul-Lesbische Filmtage: „Girltrash: All Night Long“

Ein Film von den THE L WORD, D.E.B.S. & ITTY BITTY COMMITTEE Macherinnen.
Die zwei Freundinnen und ambitionierten Rockmusikerinnen Daisy und Tyler müssen es unbedingt pünktlich zu ihrem wichtigen Auftritt beim „Battle of the Bands“-Contest schaffen. Pech nur, dass ihr Auto den Geist aufgibt und sie in dieser Nacht auch noch Daisys schüchterne Schwester Colby mit der Schauspielerin Misty verkuppeln sollen. Um das Chaos perfekt zu machen, kreuzt plötzlich Bad Girl Monique bei Tyler auf, um ihre Schulden einzutreiben. Dies ist der Beginn einer atemberaubenden nächtlichen Tour de Force durch Los Angeles – gewürzt mit jeder Menge guter Musik, Humor und Tempo.
Die romantisch-rasante Komödie glänzt mit eingängigen Gesangseinlagen und beschert uns zudem ein Wiedersehen mit unseren Darlings aus THE L WORD: Clementine Ford (Molly), Kate French (Niki) und Rose Rollins (Tasha).

Mittwoch, 01.07.2015 | 20 Uhr
Filmpalast Capitol
Wismarsche Str. 126, Schwerin

 

Veranstaltet werden die CSD-Kulturtage gemeinsam vom CSD Schwerin e. V., dem LSVD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern „Gaymeinsam“ e. V., dem schwul-lesbischen Kommunikations- und Beratungszentrum Klub Einblick e. V. Schwerin, dem Schwulen- und Lesbenzentrum (SchuLZ) e. V. Wismar und der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Aufklärung in Westmecklenburg.

 

Parade & Straßenfest am 4. Juli

Am 4. Juli zieht ab 14 Uhr die CSD-Parade durch die Schweriner Innenstadt: vom Südufer des Pfaffenteichs durch Mecklenburgstraße, Graf-Schack-Allee, über Alten Garten und weiter über Großer Moor, Puschkinstraße, Geschwister-Scholl-Straße zum Marienplatz und schließlich zurück zum Pfaffenteich.

Im Anschluss beginnt am Südufer des Pfaffenteichs das CSD-Straßenfest. Traditionell werden beim CSD die politischen Reden und Diskussionsrunden durch ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm begleitet. 2015 stehen auf der CSD-Bühne:

ANNIE HEGER & VANESSA MAURISCHAT: Whitney Houston und Mariah Carey, Roy Black und Anita, Nena und Kim Wilde – Sie alle haben es getan. Jetzt auch Vanessa Maurischat und Annie Heger. Doch was vielversprechend klingt, ist nicht immer schön.
Sie fallen sich ständig ins Wort, lassen sich nicht ausreden und die Eine meint immer, sie könne es besser als die Andere.
Maurischat ist auf der Bühne von jener schlecht gelaunten Giftigkeit, bei der im Publikum einfach Freude aufkommen muss! Und bei Hegers nordischer Frohnatur ist man auch einfach mal froh, wenn sie nur Luft holt.
Großstadt meets Provinz, Chanson trifft Shanty, große Klappe stößt auf Kleinhirn und Pils auf Prosecco. Kurz: Man kennt sich – und zwar verdammt gut! Zur Freude aller.

JORDAN HANSON: Seine Leidenschaft ist die Musik in all ihren Facetten – sie ist bunt, wie das Leben. Mit dieser Erkenntnis präsentiert Jordan Hanson, begleitet von seinen Backgroundsängerinnen, ein energiegeladenes und vielfältiges Repertoire von eigenen Songs und Charterfolgen des letzten Jahrzehnts. Jordan hat bereits als Moderator und Sänger in anderen Projekten erfolgreich auf der Bühne gestanden und feiert in diesem Jahr sein 10jähriges Bühnenjubiläum.

PIT STREHL: Pit Strehl begeistert mit einer Vielzahl an Covern, die er in seinem eigenen Stil präsentiert. Aus dem wunderschönen Mecklenburg-Vorpommern zog es ihn vor einigen Jahren nach Leipzig, um zu studieren. Zurück in der Heimat, verzaubert er uns mit seiner Musik. Die ist zwar eigentlich nur sein Hobby, doch vielleicht ist es gerade diese Tatsache, die seine Leidenschaft entflammen lässt. Neben Covern spielt Pit auch selbst komponierte Songs.
Durch das Programm des CSD-Straßenfestes führen ANNIE HEGER und ELA QUERFELD.

Annie Heger moderiert in den größten Arenen, singt im Damentrio Sweet Sugar Swing, zeigt in ihrem Soloprogramm Watt’n Skandaal ihre charmant-komödiantische Seite, macht Cabaret wie einst Liza with a Z und unterrichtet den Musicalnachwuchs. Sie singt und tanzt und lacht, und für die Liebe hat sie auch noch Zeit. Annie Heger zu entgehen ist fast unmöglich.

Neben dem nordischen Leuchtturm Annie Heger, reichen schlanke 1,60 m völlig aus, um eine rasante und unterhaltsame Co-Moderation zu bekommen. Wenn sie denn mit feinsinnigem Humor, charmanter Schlagfertigkeit und der richtigen Prise poetischem Tiefsinn daher kommen: Ela Querfeld. „Ich bin eigentlich ziemlich langweilig“ singt sie von sich selbst. Ela schreibt deutschsprachige Songs und war damit in für den Deutschen Rock- und Pop Preis 2014 nominiert. Nicht nur in ihren Songs, sondern auch bei Ihrer Moderation bedient sich dabei auf der Bühne gern ihrer natürlichen, berlin-speckgürtlerischen Freundlichkeit. Langweilig? Eigentlich nicht.

Quelle: CSD Schwerin

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