Abschied zu Pferde nach acht Monaten Klinikaufenthalt

Koljas Wunsch wird endlich wahr. Ende Januar waren Kolja und seine Mutter in den Schweriner HELIOS Kliniken angekommen.

Hier sollte dem Dreijährigen geholfen werden, der sich durch einen tragischen Unglücksfall in seiner Heimat, der Ukraine, schwerste Verbrühungen zugezogen hatte. Knapp acht Monate später flog er gestern glücklich und von seinem Narbenpanzer befreit wieder zurück und darf nun endlich auch in den Kindergarten gehen. In den Kindergarten zu gehen ist für die meisten Kinder selbstverständlich – nicht so für Kolja – zu stark waren seine Bewegungen durch die Verbrühungsnarben eingeschränkt. Sein Kopf war an der Brust fixiert, den linken Arm und das linke Bein konnte er nicht strecken, die Finger der linken Hand nicht einzeln bewegen. Die linke Ohrmuschel fehlte fast vollständig. Über die Friedenskirche erreichte der Hilferuf  Ende vergangenen Jahres Franzel Simon, HELIOS Regionalgeschäftsführer Nord. Er entschied zu helfen. So kamen Kolja und seine Mutter nach Schwerin.
Das ist jetzt acht Monate her. Für Kolja und seine Mutter sicher eine schwere Zeit: Weit weg von der Heimat und 15 zum Teil sehr aufwändige Operationen. „Aber es hat sich gelohnt“, sagt Dr. Harald von Suchodoletz, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie. „Kolja kann seinen Kopf frei bewegen, Arm und Bein auch links strecken und mit der linken Hand zugreifen. Im Moment ist er von seinem Narbenpanzer befreit.“
Inzwischen rennt Kolja beinahe über den Klinikflur. Er genießt seine neu gewonnene Beweglichkeit, sprüht geradezu vor Entdeckerlust. Natürlich möchte er so schnell wie möglich nach Hause, weiß er doch schon, dass er dort in den Kindergarten gehen darf. Denn das war sein allergrößter Wunsch.
Allerdings musste er sich noch ein wenig gedulden, denn es galt noch ein Versprechen einzulösen. „Wenn du mit der Behandlung fertig bist, dann setze ich dich auf eines unserer Pferde“, hatte Franzel Simon im Januar motivierend in Aussicht gestellt.
Am Klinikeingang wartete bereits Reittherapeutin Karin Hartung mit Pedro auf den kleinen Pferdenarr. Dessen Augen wurden immer größer und er strahlte über das ganze Gesicht, als er auf Pedros Rücken Platz nahm. Koljas Mutter war sichtlich gerührt. So drehten Kolja und Pedro Runde um Runde auf dem Klinikgelände. Dann war es Zeit für den Abschied. Dieser wird jedoch nicht für immer sein. In ein bis zwei Jahren, so wurde es verabredet, will man sich wiedersehen und entscheiden, ob weitere Korrekturen notwendig sind.

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