Achter-WM-Silber für Schwerin

Hannes Ocik (Schweriner Rudergesellschaft) mit Platz zwei in Chengju

Die 42. Ruder-WM in Chengju sind wieder Historie. Deutschland durfte sich über 1 x Gold, 5 x Silber, 2 x Bronze freuen. Im Herren-Achter gab es für Deutschland mit dem gebürtigen Rostocker in „Schweriner Diensten“, Hannes Ocik, Platz 2.
 
Hannes Ocik über die WM-Entscheidung im Achter in Chungju, die koreanische Gastfreundschaft, das Para-Rudern, weitere Ziele und kommende Herausforderungen …

„Chungju war die Erfüllung eines Traumes …“

Frage: Hannes, in Chengju gab es für den Deutschland-Achter Silber Wie lautet dein persönliches Resümee zu Deinem Wettkampf und zur WM allgemein?

Hannes Ocik: Für mich war das Jahr 2013 das erfolgreichste meiner erst jetzt ernsthaft beginnenden Karriere. Ich bin schon zufrieden und natürlich auch etwas stolz auf das, was mir in diesem Jahr gelungen ist, so der Europameister-Titel, der zweite Platz beim Weltcup in Luzern  und nun die Vize-Weltmeisterschaft.

Die WM in Südkorea war natürlich schon ein Highlight an sich. In so ein doch fremdes Land zu reisen – und dort dann noch bei Welt-Titelkämpfen für Deutschland im Achter zu starten – ist einfach ein Traum. Wir wurden in Korea mit offenen Armen empfangen und auch so zeigte sich das Land nur von seiner besten Seite. Die Menschen waren ausgesprochen gastfreundlich und die Organisation war perfekt. Nur mit dem Klima und der hohen Luftfeuchtigkeit hatten wir alle ein wenig zu kämpfen.

Frage: Wie verlief die Achter-Entscheidung aus deiner Sicht?
 
Hannes Ocik: Natürlich ist der zweite Platz in Chungju ärgerlich, weil wir das Potenzial hatten, zu gewinnen. Aber es sollte dieses Jahr einfach (noch) nicht sein. Wer weiß, wenn die Strecke noch 50 Meter länger gewesen wäre … Aber beim nächsten Mal sind wir vielleicht froh, wenn nach 2000 Metern Schluss ist.

Frage: In Chengju waren ja neun Ruderinnen und Ruderer mit „M-V-Background“ im Einsatz. Gibt es unter den „Meck-Pommies“ einen besonderen Zusammenhalt?

Hannes Ocik: Ich glaube, dass zumindest die Ruderinnen und Ruderer, die am Stützpunkt Rostock trainieren, eine gute Truppe sind. Ich fiebere jedenfalls persönlich immer in den Bootsklassen am meisten mit, in denen ein Sportler aus M-V sitzt. Und das kam ja dieses Mal doch ziemlich häufig vor.

Frage: In die Wettkämpfe der Ruderinnen und Ruderer ohne Handicap waren auch die Entscheidungen im Para-Rudern integriert. So gewannen unter anderem in den Wettbewerben der Ruderinnen und Ruderer mit Handicap im Herren-Einer Erik Horrie aus Australien, im Damen-Einer Natalja Bolschakowa (Russland) und im Mixed-Vierer mit, der dortigen Königsdisziplin, die Briten. Welche Bedeutung haben aus Deiner Sicht die Entscheidungen im Para-Rudern während der WM?

Hannes Ocik: Mit Marcus Klemp war ja ein Para-Ruderer aus M-V im Mixed-Doppelzweier in Chungju am Start, der ebenfalls Vize-Weltmeister wurde! Ich finde es absolut klasse, dass im Rudern die Möglichkeit geschaffen wurde, Handicap-Rennen im Rahmen eines solchen Sport-Events durchzuführen.

Frage: Wie geht es jetzt für dich nach den WM weiter – sportlich, beruflich und persönlich?

Hannes Ocik: Für mich persönlich geht nun ganz schnell der Alltag wieder los. Ab Mittwoch muss ich meine Polizei-Ausbildung weiter voran bringen, da ich seit Februar ja nur auf Achse war. Rein sportlich gesehen steht nächstes Wochenende ja schon das nächste große Ruder-Ereignis in Rendsburg (E.on-Hansecup) an, wo ich auch am Start sein werde. Danach werde ich dann aber sportlich erst einmal ein bisschen pausieren, das Ruderboot liegen lassen und  das „normale“ Leben genießen.

Frage: Parallel zu den Ruder-WM in Chengju fanden die Kanurennsport-WM mit Neubrandenburger Beteiligung statt.  Des Weiteren gab es die Vielseitigkeits-EM im Reitsport in Malmö – mit dem Zweifach-Europameister Michael Jung.  Zudem wird vom 6. bis 8.September die Volleyball-EM-Vorrunde der Gruppe D in Schwerin ausgetragen. Hattest bzw. hast du sportiv auch Interesse an diesen Sportevents? Wirst Du ein Volleyball-EM-Spiel auch in Schwerin verfolgen?

Hannes Ocik: Grundsätzlich habe ich schon großes Interesse an diesen Sportveranstaltungen. Gerade durch die besondere Beziehung zum Wasser bin ich dem Kanurennsport sehr nah verbunden. Aber ehrlich gesagt, bin ich noch nicht auf dem Laufenden, was gegenwärtig sportlich noch so alles läuft …
 
Vielen Dank! Nochmals herzliche Glückwünsche und weiterhin alles erdenklich Gute!
Marko Michels

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