„The Act of Killing“ in der Aula der Volkshochschule

Amnesty International und das Kino unterm Dach laden ein zur Filmvorführung

Indonesien 1965 – Im Zuge eines Militärputsches werden mehr als eine Million Menschen von Paramilitärs gefoltert und ermordet. Bis heute ist diese blutige Episode in der Geschichte des Landes nicht aufgearbeitet, bis heute traumatisiert sie die Opfer – und erfüllt die Täter mit primitivem Stolz.

Joshua Oppenheimers surrealer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012 begibt sich gemeinsam mit den Tätern auf Spurensuche. Oppenheimer schlägt den mittlerweile gealterten Mitgliedern der Todesschwadronen vor, ihre Taten vor laufender Kamera „nachzuspielen“ und gewährt so einen verstörenden Blick in die Psyche von Massenmördern. Stolz und frei von jeglicher Reue erzählen sie von den Morden und sind freudig bereit, sich selbst zu inszenieren. Und dann geschieht das Unerwartete: das Filmprojekt bringt die Männer zum Reden und zum Nachdenken über ihre Taten, die sie bisher nie reflektiert haben. Die Inszenierung der Realität ist wirklicher geworden, als es die Taten für die Mörder je waren.

„The Act of Killing“ ist sicher keine leichte Kinokost – aber laut Werner Herzog der zugleich beste und furchterregendste Film unseres Jahrzehnts. Ungewöhnliches Qualitätskino in Schwerin! Im Anschluss an die Filmvorführung stehen Mitglieder der Schweriner Gruppe von Amnesty International zur Diskussion zur Verfügung.

„The Act of Killing“ am Donnerstag, den 15. Mai 2014, um 19 Uhr in die Aula der Volkshochschule Schwerin – präsentiert von Amnesty International und vom „Kino unterm Dach“.

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