Aktionen zum Weltsuizidpräventionstag 2016 in Schwerin

Lesertelefon, Fachvorträge und Ausstellung geplant

Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland ungefähr 10.000 Menschen selbst das Leben. Das sind mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen sterben. Jeder dieser Suizide zeugt davon, dass ein Mensch in einer großen Leidenssituation keinen anderen Weg mehr für sich gesehen hat. Und jeder dieser Menschen hinterlässt Angehörige, die trauern und verzweifelt sind. Weit mehr als 100.000 Menschen erleiden auf diese Weise jedes Jahr in Deutschland den Verlust eines nahestehenden Menschen.

Um die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Selbsttötung aufmerksam zu machen, wird seit 2003 jeweils am 10. September der Weltsuizidpräventionstag begangen, der von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen wurde. In Schwerin haben sich in diesem Jahr zum dritten Mal Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen, freier Träger und der Stadtverwaltung in einer Initiativgruppe zusammengefunden, um aus diesem Anlass verschiedene Aktionen vorzubereiten.

© IASP
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Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen im Vordergrund

Im Vordergrund steht diesmal das Thema Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen. Bei der Leser-Telefon- Aktion am Dienstag, den 6. September 10.00-12.00 Uhr wird daher neben Frau Krause, Telefonseelsorge Schwerin und Frau Kubbutat, Leiterin des sozialpsychiatrischen Dienstes Schwerin auch der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie, Herr Dr. Haase den Anrufern als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.

Am Mittwoch, den 7. September 2016 wird der Stadtpräsident Stephan Nolte um 17:00 Uhr im Foyer des AOK Gebäude am Grünen Tal 50 in 19061 Schwerin eine Veranstaltung eröffnen, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Unter der Überschrift „Fort aus dieser Welt oder rein ins Leben – Todessehnsucht und Todesdrang bei Kindern und Jugendlichen“ wird Herr Dr. Haase einen Fachvortrag halten und für Fragen und Diskussion zur Verfügung stehen. Im Anschluss daran wird die Wanderausstellung “ Suizid – keine Trauer wie jeder andere. Gegen die Mauer des Schweigens“ eröffnet. Diese Ausstellung wurde von der Organisation AGUS – Angehörige um Suizid konzipiert. Sie ist vom 7. bis 21. September 2016 zu den Öffnungszeiten der AOK zu besichtigen. Jeweils in der Zeit von 9:00- 11:00 Uhr werden Vertreter aus der Initiativgruppe als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Gesprächstermine außerhalb dieser Zeiten sind nach telefonischer Absprache unter 0157 860697 möglich.

Am Donnerstag, den 8. September 2016 wird im Mega Movie Schwerin am Bleicher Ufer um 10:00 Uhr der Film “ Hallo Jule, ich lebe noch“ gezeigt. Daran schließt sich eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen aus dem Jugendamt, FD Gesundheit sowie des Hamburger Projektes online Suizidprävention an. Für diese Filmvorführung haben sich bereits mehr als 400 Schüler und Schülerinnen verschiedenen Schweriner Schulen angemeldet.

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.

 

Anders als in den vergangenen beiden Jahren werden in diesem Jahr keine Kerzen im Stadtgebiet verteilt. Die Initiativgruppe ruft trotzdem ausdrücklich dazu auf, am Samstag den 10.9.2016 um 21:00 Uhr wieder eine Kerze ins Fenster zu stellen – wenn man durch das Thema Suizid berührt ist, im Gedenken an einen Menschen, den man durch Suizid verloren hat und in Verbundenheit mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben.

 

Quelle: LHS
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