Aktionswoche „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ – startet mit Hissen der Flagge

Traditionell findet auch in diesem Jahr die „Antigewaltwoche“ bundesweit im November statt.

In Schwerin heißt es vom 21. bis 28. November in zahlreichen Veranstaltungen „Nein zu Gewalt gegen Frauen“, für die die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Schwerin Angelika Gramkow die Schirmherrschaft übernommen hat. Zum Auftakt werden am 21. November um 10.00 Uhr Flaggen am Marienplatz gehisst. Angelika Gramkow: „Seit 16 Jahren findet jährlich die Antigewaltwoche statt. Sie ist aus der Landeshauptstadt nicht mehr wegzudenken. Nicht wegschauen, sondern handeln ist die Devise der zahlreichen Aktionen während der Tage. Denn wir sind alle angesprochen, uns mit diesem Thema aktiv auseinander zu setzen.“

Die von der Frauenorganisation Terre des Femmes entworfene Flagge soll Akzente setzen. „Die Woche ist einfach ein Muss. Noch immer findet häusliche Gewalt statt. Mit vielfältigen Angeboten und zahlreichen Akteurinnen wollen wir die Öffentlichkeit für die Problematik weiter sensibilisieren und für Betroffene Wege aufzeigen. Frauen sollen sich trauen, bei uns Rat zu suchen“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte Petra Willert.

„Das Konzept geht auf“, so Willert weiter. „Immer mehr Frauen suchen den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeiterinnen in den Einrichtungen.“ Aber die hohe Zahl der Beratungsgespräche zeigt, dass weiterhin erheblicher Aufklärungs- und Hilfebedarf besteht. In 200 Gesprächen suchten Betroffene und Angehörige im vergangenen Jahr im Projekt „Frauen in Not“ Rat und Hilfe. „Es ist wichtig, dass Anlaufstellen im gesamten Land vorgehalten werden. Denn häusliche Gewalt geschieht in allen sozialen Schichten“, so Petra Willert. „Es ist erschreckend, wie viele Kinder von dieser Situation mit betroffen sind.“

Ab dem 21. November machen auch wie im vergangenen Jahr knallgelbe Plakate in den Bussen und Bahnen des Nahverkehrs auf den Frauen-Notruf aufmerksam. Unter der auf dem Plakat angegebenen Telefonnummer (0385/5557356) können sich Betroffene anonym beraten lassen.

Als zentrale Veranstaltung der Aktionswoche wird am 21. November die von dem AWO Kreisverband Schwerin-Parchim e.V. initiierte Ausstellung „Rosenstraße 76“ in der BARMER Schwerin, Marienplatz 3 eröffnet. Die Wanderausstellung wendet sich gegen die Tabuisierung des Themas Gewalt in der Familie und zeigt Strategien gegen die häusliche Gewalt auf.

Am 25. November finden an mehreren Orten der Region gleichzeitig um 18 Uhr Gedenkveranstaltungen statt.

Auf Bus-Tour sind die acht Gleichstellungsbeauftragten aus der Region Westmecklenburg am 26. November. Um 7.30 Uhr treffen sich die Beauftragten am Schweriner Hauptbahnhof, um Einrichtungen in Städten und Gemeinden, die Hilfsangebote für Betroffene vorhalten, zu besuchen. Ihre Teilnahme an der Aktion haben sowohl die Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow als auch die Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen- und Gleichstellung in M-V Dr. Margret Seemann bestätigt.

Am Abend des 28. Novembers (18 Uhr) rufen das Schweriner Frauenbündnis und die Gleichstellungsbeauftragte auf, für jede von Gewalt betroffene Frau eine Kerze im Dom zu entzünden.

Veranstalter der Aktionswoche in Schwerin sind Frauen im Zentrum (FiZ) und die Gleichstellungsbeauftragte.

Petra Willert:„Besonders bedanken möchte ich mich beim Land Mecklenburg-Vorpommern, beim Nahverkehr Schwerin, beim Verein Bürger für Schwerin und beim Frauenverein Klara e.V., die uns schon seit Jahren mit vielen Aktionen und Initiativen unterstützen“.

Hintergrund der Aktionen ist der Internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November. Es handelt sich hierbei um einen Gedenktag, der zurückgeht auf den Tod der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden.

Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich in diesem Zusammenhang an Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo beteiligt.

1981 trafen sich lateinamerikanische und karibische Feministinnen in Bogota, Kolumbien, gedachten der Opfer und riefen den 25. November zum Internationalen Gedenktag an die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus.

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