Aktionswoche „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“ zeigt Auswege

Auch viele Kinder von häuslicher Gewalt betroffen

Ein Sohn bringt anlässlich einer Familienfeier den Missbrauch des Vaters an der Schwester zur Sprache…  –  mit einer Filmvorführung des verstörenden Familiendramas „Das Fest“ am 22. November um 17.00 Uhr im Schweriner Filmtheater „Capitol“ gehen die Veranstalterinnen der Aktionswoche „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“ in diesem Jahr neue Wege. „Mit diesem Film wollen wir versuchen, die Sprachlosigkeit zu überwinden, die mit dem Thema familiäre Gewalt verbunden ist. Deshalb wird die Veranstaltung im Kino auch Gesprächsmöglichkeiten  bieten und Kontakte zu Hilfeangeboten ermöglichen“, erklärt Schwerins Gleichstellungsbeauftragte  Petra Willert, die Mitorganisatorin der am 18. November beginnenden  Aktionswoche „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“ ist.
Für Oberbürgermeisterin  Angelika Gramkow, Schirmherrin der Aktionswoche, sind Gewalt- und Missbrauchserfahrungen von Kindern besonders tragisch. „Diese Themen verlangen einen sensiblen Umgang, weil die Opfer selbst  oft mit großen Schuldgefühlen belastet sind. Wir dürfen Menschen, denen häusliche Gewalt angetan wird, aber nicht mit ihren Problemen allein lassen. Wir müssen ihnen Auswege aus dem Teufelskreis der Gewalt und des Totschweigens zeigen und leicht zugängliche Hilfen anbieten.“

Keine Trendwende in Sicht

Das Ausmaß von häuslicher Gewalt ist nach wie vor erschreckend: So haben im  vergangenen Jahr insgesamt 103 Frauen und Kinder im Schweriner Frauenhaus Zuflucht und Hilfe gesucht. Das ist ein Zuwachs um 35 Prozent gegenüber 2009. Auch in diesem Jahr ist keine Trendwende in Sicht. Bereits bis Ende Oktober haben schon mehr Frauen und Kinder im Schweriner Frauenhaus Aufnahme gefunden als im gesamten Jahr 2009.

Aufrührend ist, dass in diesem Jahr wieder 30 Kinder direkt von häuslicher Gewalt betroffen waren und sich mit ihren Müttern im Frauenhaus in Sicherheit bringen mussten. (2010 waren es 40 Kinder.) Nachdenklich stimmt aber auch der hohe Anteil der Migrantinnen: Jede vierte Frau, die in Schwerin das Frauenhaus aufsucht, hat einen Migrationshintergrund. Schnelle und effektive Hilfe bietet auch der Frauennotruf. Unter 5557356  können sich Betroffene anonym beraten lassen.

Mitwirkende an den Aktionstagen „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ vom 18. bis  22. November sind in diesem Jahr neben dem Netzwerk Schweriner Frauenbündnis, das AWO-Team von „Frauen im Zentrum“, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterer Schweriner Hilfeeinrichtungen , die Schweriner Gleichstellungsbeauftragte, der Schweriner Nahverkehr und die Europaschule Pädagogium mit der Band „Seven Lanes“, die sowohl bei der Eröffnungsveranstaltung als auch bei der Filmvorführung im „Capitol“ auftreten wird.

Die Eröffnung findet am 18. November um 14.00 Uhr im Schweriner Dom statt. Anschließend wird die Flagge der Aktionswoche „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“ vor dem Rathaus gehisst.
Am 22. November ist von 11 bis 14 Uhr bei der AWO „Frauen im Zentrum“ in der Arsenalsstraße 15 ein „Tag der offenen Tür“ geplant. Um 17 Uhr findet mit Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Aufführung des preisgekrönten Spielfilms „Das Fest“ des dänischen Dogma-Filmers Thomas Vinterberg im „Capitol“ statt. Kinokarten können unter pwillert@schwerin.de vorbestellt werden oder sind im Vorverkauf im Mehrgenerationenhaus Dreescher Markt, Dreescher Markt 1 erhältlich.
Restkarten gibt es, falls vorhanden, am 22. November ab 15.00 Uhr für vier Euro im Kino.

Quelle: Landeshauptstadt Schwerin

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