„Alkohol? Kenn dein Limit.“ – Informationstour zu Gast in Schwerin

Deutschlandweite Tour der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sensibilisiert für verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol

In Deutschland haben schätzungsweise 9,5 Millionen Menschen zwischen 18 und 65 Jahren Alkoholprobleme. Das heißt, sie trinken Alkohol in gesundheitlich riskanten Mengen. Etwa 1,3 Millionen von ihnen sind alkoholabhängig. Um die Bevölkerung über die Gefahren von zu hohem Alkoholkonsum zu informieren und für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in diesem Jahr die deutschlandweite Informationstour „Alkohol? Kenn dein Limit.“ gestartet. Vom 25. bis 27. August macht sie Station im Schlosspark-Center Schwerin.

Die Tour besteht aus multimedialen Informationsmodulen, die Besucherinnen und Besucher dazu anregen sollen, sich über das Thema Alkohol zu informieren und den eigenen Alkoholkonsum kritisch zu hinterfragen. An Informationssäulen mit Touch-Screens können sie etwa einen Alkoholselbsttest durchführen und erfahren, ob ihr Alkoholkonsum risikoarm, riskant oder bereits missbräuchlich ist. Mit einer „Rauschbrille“, die 0,8 bis 1,5 Promille Alkoholgehalt im Blut simuliert, können sie zudem einen Parcours bewältigen. An Multimedia-Tischen erfahren sie, welche Auswirkungen hoher Alkoholkonsum auf die einzelnen Organe haben kann. Außerdem stehen ein geschultes Team der BZgA sowie Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen für persönliche Fragen zur Verfügung, beispielsweise die HELIOS Kliniken Schwerin, die Evangelische Suchtkrankenhilfe Mecklenburg-Vorpommern oder die Evangelische Jugend Schwerin mit ihrem Präventionsprojekt „HaLT – Hart am LimiT“.

„Alkohol wird in unserer Gesellschaft noch immer verharmlost“, warnt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Deshalb müssen wir bei Erwachsenen und Jugendlichen gleichermaßen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Alkohol ein Suchtmittel ist und nicht bedenkenlos konsumiert werden kann. Außerdem haben Eltern und Erwachsene eine Vorbildfunktion. Wenn sie selbst verantwortlich mit Alkohol umgehen, wird sich das auch positiv auf die Einstellung von Kindern und Jugendlichen gegenüber Alkohol auswirken.“

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass für einen erwachsenen Mann 24 Gramm Reinalkohol – das entspricht etwa zwei kleinen Bier – und für eine erwachsene Frau zwölf Gramm Reinalkohol pro Tag an maximal fünf Tagen in der Woche gesundheitlich unbedenklich sind. Alles, was darüber liegt, ist bereits riskanter Alkoholkonsum und kann auf Dauer zu gesundheitlichen Schäden führen. Zu den häufigsten durch chronischen Alkoholkonsum hervorgerufenen Krankheiten zählen Leberzirrhose, Schädigungen des Gehirns sowie Herzmuskel- und Krebserkrankungen wie Leber-, Mund- und Speiseröhrenkrebs. Schätzungen für Deutschland belaufen sich auf jährlich etwa 74.000 Todesfälle, die durch riskanten Alkoholkonsum oder durch den kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak verursacht werden.

Zur Prävention von Alkoholmissbrauch spricht die BZgA mit drei aufeinander abgestimmten Teilkampagnen alle Altersgruppen an:

– Die Erwachsenenkampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“, in deren Rahmen die gleichnamige Informationstour stattfindet. Auf der Internetseite der Kampagne www.kenn-dein-limit.de stehen umfangreiche Informationen rund um das Thema Alkohol, ein Alkohol-Selbsttest sowie Hilfestellungen für die Reduzierung des eigenen Alkoholkonsums bereit.

– Die Jugendkampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ (www.kenn-dein-limit.info) für die Zielgruppe der 16- bis 20-Jährigen. Diese im Jahr 2009 gestartete Kampagne zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol wird vom Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) finanziell unterstützt.

– Die Jugendkampagne „NA TOLL!“ (www.bist-du-staerker-als-alkohol.de) für die Zielgruppe der 12- bis 16-Jährigen will schon frühzeitig eine kritische Einstellung zum Alkohol fördern. Weitere Informationen, aktuelle Termine und Impressionen von der Informationstour unter www.kenn-dein-limit.de/informationstour .

Quelle: BZgA

Nach oben scrollen