Allein lebende Demenzkranke – Schulung einer Kommune

Wie in ganz Deutschland, so werden auch in Schwerin immer mehr demenzkranke Menschen alleine leben.

Das ist durch die demographischen und soziokulturellen Veränderungen unserer Gesellschaft bedingt. Allein lebende Demenzkranke sind besonders schwer zu erreichen. Durch die fehlende Wahrnehmung ihrer krankheitsbedingten Defizite suchen sie häufig keine Hilfe, sondern versuchen, ihren Alltag trotzdem selbstständig zu meistern. Oft wird das soziale Umfeld erst dann aufmerksam, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist und die Betroffenen sich oder andere gefährden, indem sie zum Beispiel die Wohnung verlassen ohne zurückzufinden oder beim Kochen den Herd anlassen.

Die Deutsche Alzheimergesellschaft e.V. hat daher ein Projekt „Allein lebende Demenzkranke – Schulung einer Kommune“ entwickelt. Die Landeshauptstadt Schwerin hat sich bereit erklärt, an diesem Projekt teilzunehmen. So soll die Versorgung allein lebender Demenzkranker in Schwerin verbessert werden.

Menschen aus dem täglichen Umfeld von Demenzkranken, denen Veränderungen im Verhalten oder eine beginnende Hilfebedürftigkeit auffallen können, sollen entsprechend sensibilisiert und geschult werden. Neben der Informationsvermittlung geht es vor allem darum, in ganz praktischen Beispielen das jeweils mögliche Vorgehen im Einzelfall gemeinsam zu überlegen, zu erproben und zu trainieren. Dafür sind berufsgruppenspezifische Schulungsmaterialen erarbeitet worden, beispielsweise für Mitarbeiter der Polizei, der Feuerwehr, von Gemeinden oder Helfer in der Nachbarschaft.

Diese Schulungen werden von Mitarbeitern des Netzwerkes Demenz in Schwerin durchgeführt. An dem Netzwerk Demenz sind die Stadtverwaltung, die Helios-Kliniken Schwerin, die Klinik für Alterpsychiatrie, das Zentrum Demenz, der Helferkreis Schwerin und Una e.V. beteiligt.

An diesem Angebot einer speziellen Schulung sind verschiedene Berufsgruppen in Schwerin auch tatsächlich interessiert. So haben bereits erfolgreich Schulungen bei der Polizei stattgefunden. Für das erste Quartal 2009 weitere Schulungen für Mitarbeiter der Feuerwehr, der jüdischen Gemeinde, der SWG als Vermietungsgesellschaft und der Sparkasse bereits vereinbart.

Ziel soll es sein, möglichst rechtzeitig einen Hilfebedarf für Menschen mit Demenzerkrankungen zu erkennen und sinnvolle und geeignete Hilfen zu vermitteln. Auf diese Weise sollen Menschen mit einer Demenzerkrankungen in die Lage versetzt werden, solange wie möglich so selbstständig wie möglich in ihrer eigenen Wohnung zu leben und dabei die notwendige Unterstützung zu bekommen.

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