Alte Handys und Korken für den Naturschutz

NABU ruft mit Recyclingprojekten zum Einsatz für den Natur- und Artenschutz auf

 

Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Auch in diesem Jahr werden wieder unzählige neue Handys unter den Weihnachtsbäumen liegen. Dann haben die alten Modelle ausgedient. Aber wohin damit? Der NABU appelliert an alle Handybesitzer, ihre Alt-Handys nicht achtlos in den Hausmüll zu werfen. Nach Expertenangaben befinden sich 100 Millionen alte oder defekte Handys in deutschen Haushalten, Tendenz steigend. Diese Geräte enthalten wertvolle Rohstoffe. Wenn sie im Hausmüll landen, gefährden sie die Umwelt durch Schadstoffe.

Der NABU hat deshalb das Recycling-Projekt „Alte Handys für die Havel“ ins Leben gerufen. Für jedes abgegebene Alt-Handy erhält der NABU 1,60 Euro von Telefónica, dem Kooperationspartner in diesem Projekt. Ziel der Recycling-Kampagne ist es, mehr Elektrogeräte dem Recycling zuzuführen, und möglichst viele Menschen dafür zu sensibilisieren, dass die Verwertung von Elektroschrott notwendig für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung ist.

Das Geld fließt in das Naturschutzgroßprojekt „Untere Havel“. Die Untere Havelniederung ist das größte und bedeutsamste Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropas. Mehr als 1.100 stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten kommen in der Unteren Havelniederung vor. Der NABU will den Fluss in den kommenden zwölf Jahren wieder naturnah gestalten und in der Region Naturparadiese schaffen.

Größere Einrichtungen, z. B. Schulen, können auch eine eigene Handysammelbox aufstellen. Diese ist u. a. in der Naturschutzstation Schwerin (Tel.: 01523-85 02 361) kostenlos erhältlich.

Mehr Infos zum Recycling-Projekt unter https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/aktionen-und-projekte/alte-handys-fuer-die-havel/

 

Kork nutzen und Wälder schützen

Ein weiteres Recyclingprojekt ist die NABU-KORKampagne. Ein Korken ist viel mehr als ein Flaschenverschluss: Er ist Produkt einer jahrhundertealten nachhaltigen Landbewirtschaftung in den Korkeichenwäldern. Kork hat eine gute Klimabilanz und lässt sich problemlos recyceln. Der NABU bittet deshalb darum, diese nicht in den Hausmüll zu werfen, sondern in einer Korksammelstelle abzugeben und damit den Kranichschutz zu unterstützen. „Gesammelte Korken können gerne bei uns in der Naturschutzstation abgegeben werden“, so NABU-Mitarbeiterin Katja Burmeister. Von dort aus werden sie nach Hamburg weitergeleitet, wo die Aktion einst ihren Ursprung nahm. „Ziel der KORKampagne ist es, möglichst viele Flaschenkorken zu sammeln und zu recyceln“, erklärt Katja Burmeister.

Aus den jährlich anfallenden 1,2 Milliarden Korken könnten 32.000 Kubikmeter ökologisch wertvolles Dämmgranulat für den Hausbau hergestellt werden. Bisher wird nur ein Zehntel des Flaschenkorks dem Stoffkreislauf zugeführt. Aus dem Verkaufserlös des Dämmgranulats unterstützt der NABU Kranichschutzprojekte in Spanien – der Heimat der Korkeichen – und Deutschland. Ziel der Naturschutzarbeit in Spanien ist die Erhaltung der traditionellen Korkwirtschaft und damit der einmaligen Landschaft der Dehesas. Heute beteiligen sich bereits über 1.000 Sammelstellen in fast allen Bundesländern – mit deutlichem Schwerpunkt in Norddeutschland – an der KORKampagne. Hinzu kommen gut hundert firmeninterne Sammelstellen. Insgesamt wurden seit dem Kampagnenstart 1994 über 500 Tonnen Korken eingesammelt. Dadurch konnte der Kranichschutz jährlich mit einer Spende von 2.000 Euro unterstützt werden.

Mehr zur KORK-Kampagne: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/aktionen-und-projekte/korkampagne/

 

NABU-Kork- und Handysammelstellen
– Naturschutzstation Schwerin, Am Strand 9, 19063 Schwerin
– NABU-Landesgeschäftsstelle, Wismarsche Straße 146, 19053 Schwerin
– NABU Mittleres Mecklenburg, Ökovilla, Hermannstraße 36, 18055 Rostock

 

Quelle: NABU MV

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