Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra im Capitol

Am 21. Mai, um 20.00 Uhr präsentiert das Capitol amerikanischen Swing der 30er Jahre

Schwingende Rhythmen – Tour 2011

Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra – seit Jahren ein Markenname für authentisch dargebotenen amerikanischen Swing der 30er Jahre. Mit den legendären Melodien der Big Bands von Benny Goodman, Artie Shaw, Duke Ellington, Tommy Dorsey oder Glenn Miller bereiste das Orchester die Konzert- und Ballsäle Europas und Amerikas. Mit seinem neuen Konzertprogramm „Schwingende Rhythmen – Swing aus der Friedrichstrasse“ wagt sich Andrej Hermlin mit seinen Musikern auf neues, ungewohntes Terrain.

Entgegen landläufiger Meinung existierten im Deutschland der 30er und 40er Jahre trotz aller Repressionen der Nationalsozialisten eine ganze Anzahl guter Tanzorchester, die auch und gerade für das jüngere Publikum den damals so populären Swing spielten. In der Berliner Friedrichstrasse und deren näherer Umgebung fand man all abendlich Musiker und Swing-Enthusiasten, die sich dem Reglement der Reichsmusikkammer entzogen. Im „Imperator Café“ spielte der beliebte Bandleader Kurt Widman mit seinem Orchester, im Spiegelsaal des „Europahauses“ gastierte Juan Llossas, dessen Erfolgsschlager „Schwingende Rhythmen“ diesem Konzertprogramm seinen Namen gab. Das „Moka Efti City“ an der Friedrichstrasse Ecke Leipziger Strasse wurde zu einer Kultstätte des Swing – hier spielte, wie auch im nahegelegenen „Atlantis“ an der Behrenstrasse, James Kok mit seinen Musikern, bis dieser 1935 gezwungen war, Deutschland zu verlassen.

Das elegante Orchester Heinz Wehner trat ebenso im „Europapavillon“ auf, wie im „Delphi- Palast“, wo es über Jahre hinweg quasi als Hausorchester engagiert war. Andrej Hermlin will mit seinen Musikern in „Schwingende Rhythmen“ an einige der großartigen Bands jener Jahre erinnern wie die „Goldene Sieben“ oder das Orchester Willy Berking, die ihren amerikanischen Vorbildern nicht nachstanden. Zugleich ist dieses Konzertprogramm auch eine musikalische Zeitreise durch die Friedrichstrasse, die in unseren Tagen mit großem Erfolg an den Glanz der Vergangenheit anzuknüpfen sucht.

Manche ausländische Orchester, wie jene von Teddy Stauffer und Fud Candrix, reisten damals nach Berlin und begeisterten das Publikum in den Tanzpalästen. Einige Arrangements dieser Bands wie den „U-Bahn Fox“ oder „Studio 24“ bringen Andrej Hermlin und sein Swing Dance Orchestra wieder originalgetreu auf die Bühne. Selbst UFA-Schlager wie „Für eine Nacht voller Seligkeit“ oder „So schön wie heut´, so müßt´ es bleiben“ verwandelten sich in wahre Swinghits. Einige waren auch schon berühmte Swinghits, wie beispielsweise das von Margot Hielscher gesungene „Frauen sind keine Engel“ – ungemein swingend begleitet vom Orchester Benny de Weille. Bislang hatte sich Andrej Hermlin mit seinem Orchester stets ganz bewußt auf den amerikanischen Swing der 30er und frühen 40er Jahre beschränkt. Nun ist die Sensation da: in seinem neuen Konzertprogramm „Schwingende Rhythmen – Swing aus der Friedrichstrasse“ spielt das Swing Dance Orchestra zum ersten Mal deutschen Swing – originalgetreu in Kostüm und Klang!

Niemand hat seinerzeit den Triumphzug dieser Musik aufzuhalten vermocht, auch nicht die Nationalsozialisten in Deutschland. Unvergessen bleiben die Worte des berühmten Orchesterleiters Kurt Widman. Er hatte im August 1944 auf der Bellevuestrasse einem Bekannten begeistert zugerufen: „Siehst Du, die entartete Kunst hat doch gesiegt!“

Karten sind ab sofort an den Kassen des Capitol oder unter info@das-capitol.de für 32,00 €, 29,00 € und 26,00 € erhältlich.

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