Annette-Köppinger-Preis an den Verein „Die Platte lebt“ verliehen

Festveranstaltung „20 Jahre Deutsche Einheit – 20 Jahre Landeshauptstadt“

Mit der erstmaligen Vergabe „Annette-Köppinger-Preises für Integration und Menschlichkeit“ durch Schwerins Stadtpräsidenten Stephan Nolte feierte die Landeshauptstadt am Sonntag im Mecklenburgischen Staatstheater das Jubiläum „20 Jahre Deutsche Einheit“ und die Ernennung von Schwerin zur Landeshauptstadt vor 20 Jahren. Ausgezeichnet mit dem Annette-Köppinger-Preis wurde der Verein zur Förderung des Stadtteillebens „Die Platte lebt“.

Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow dankte allen Vereinen und Initiativen, die Schwerin zu einem Ort der Vielfalt und Toleranz machen. „Die 14 eingereichten Vorschläge stehen allesamt für vorbildliche Projekte und Initiativen in unserer Stadt, die ganz im Sinne Annette Köppingers in Schwerin für Integration und Menschlichkeit wirken“, so die Oberbürgermeisterin.

„Wir halten mit diesem Preis die Erinnerung an Schwerins erste Ausländerbeauftragte wach. Annette Köppinger war eine engagierte Persönlichkeit, die sich weit über die Grenzen Schwerins hinaus für mehr Toleranz, Weltoffenheit und ein friedliches Miteinander der Kulturen eingesetzt hat“, so der Stadtpräsident in seiner Preisträger-Laudatio.

Die Arbeit des Vereins „Die Platte lebt“ würdigte er mit den Worten: „Der Verein vernetzt in vorbildlicher Weise die unterschiedlichen Vereine und Organisationen im Umfeld der Stadtteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz, wo besonders viele Schwerinerinnen und Schweriner mit Migrationshintergrund zu Hause sind.  Das vielfältige Programm im Miteinander und Füreinander der Kulturen überzeugt ebenso wie der Freiraum für Initiativen einzelner Personen im Rahmen des Vereins und des Stadtteiltreffs „Eiskristall“. Die Angebote des Vereins „Die Platte lebt“ führen Menschen unterschiedlicher Herkunft und aller Generationen zusammen. Die Aktivitäten im Rahmen der Interkulturellen Woche sowie die öffentliche Darstellung des Engagements in der Zeitschrift „Turmblick“ fördern die Auseinandersetzung mit Integration und Menschlichkeit im Wohnumfeld.“

Der „Annette-Köppinger-Preise für Integration und Menschlichkeit“ der Landeshauptstadt wird alle zwei Jahre verliehen und ist in diesem Jahr durch eine Zustiftung der Propstei der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden der Landeshauptstadt mit 800 Euro dotiert.

Der Festakt, an dem auch Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider teilnahm, wurde durch mehrere künstlerische Beiträge des Mecklenburgischen Staatstheaters gestaltet, so das Ensemble „ARTPASSION“ und die Mecklenburgische Staatskapelle unter der Leitung von Generalmusikdirektor Matthias Foremny, die Ludwig van Beethovens dritte „Leonoren-Ouvertüre“ sowie Franz Schuberts „Unvollendete“ spielten.

Schauspielerinnen des Ensembles lasen aus Annette Köppingers Buch „Tanze auf den Wolken“. Köppingers Worte aus dem vor zehn Jahren erschienenen Buch klingen heute wie ein Vermächtnis der 2007 verstorbenen Schwerinerin: „Bau dein Eigenheim, wenn es so wichtig für dich ist und trink dein Bier schon morgens um sechs, wenn du es denn brauchst. Nur eine Bitte habe ich an dich, lass den Kastortransport nicht mehr zu und nimm die Welt deiner Kinder ernst. Misch dich ein, es ist auch deine Gesellschaft und lass nicht zu, dass Menschen aus anderen Ländern hier angefeindet und geprügelt werden und glaube nicht, nur weil du hier geboren bist, dass du deshalb ein Erbrecht hast. Was bleibt, ist, dass du Mensch bist.“

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