Anstieg der Versicherungsbeiträge führt zu mehr Schwarzarbeit

Die geplante Anhebung der Krankenkassenbeiträge stößt beim Handwerk auf deutliche Kritik.

Beim Deutschen Handwerkstag 2005 in Düsseldorf hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel versprochen, die Lohnzusatzkosten mittelfristig auf 36 bis 37 Prozent zu senken. Jetzt gehen die Beiträge wieder nach oben und damit genau in die falsche Richtung. Stiegen die Krankenkassenbeiträge, läge der von Arbeitgebern und Arbeitnehmern je zur Hälfte finanzierte Gesamtsozialversicherungssatz wieder bei knapp 40 Prozent. Hauptgeschäftsführer Edgar Hummelsheim: „Damit werden diejenigen Betriebe bestraft, die besonders beschäftigungsintensiv sind und die Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen.“

Die hohen Lohnzusatzkosten sind für den überwiegenden Teil der Handwerksbetriebe das größte Hindernis für ihre unternehmerische Tätigkeit– noch vor der Bürokratie und der Steuerbelastung. Kommt es zu einer Erhöhung der Lohnzusatzkosten, ist mit Arbeitsplatzverlusten im Handwerk und einem Anstieg der Schwarzarbeit zu rechnen. Die Politik wird zu nachhaltigen Reformen aufgefordert, um die Beiträge dauerhaft stabil zu halten. „Neben der Krankenversicherung muss auch die Arbeitslosenversicherung wieder ins Blickfeld rücken. Der Beitragssatz muss auch im nächsten Jahr bei 2,8 Prozent bleiben, am besten sogar gesenkt werden“, sagt Hummelsheim. Angesichts der deutlich verbesserten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt plädiert er dafür, die bereits beschlossene Anhebung des Beitragssatzes der Arbeitslosenversicherung auf drei Prozent zurückzunehmen.

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