(IHK zu Schwerin/18.08.2008) Die von der Kultusministerkonferenz gerade beschlossene Sommerferienregelung für die Jahre 2011 bis 2017 stößt bei den Vertretern der Wirtschaft auf deutliche Kritik.
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Tourismus der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, Rüdiger Born, bemängelt den zu geringen Zeitkorridor.Während die übrigen Ferientermine von den Ländern selbst bestimmt werden, ist die Kultusministerkonferenz für die langfristige Planung der Sommerferien in Deutschland zuständig. Dabei geht es vor allem um Planungssicherheit für Schulen, Eltern und natürlich auch die Tourismuswirtschaft. Durch die zentrale Regelung sollen pädagogische und organisatorische Belange ebenso wie verkehrspolitische und touristische Interessen berücksichtigt werden.
´Seit Jahren fordern die Vertreter der Tourismusbranche, das Zeitfenster für die Sommerferien zu erweitern´, so Born. Während die durchschnittliche Gesamtdauer gegenwärtig bei 82 Tagen liegt, wird sich nach der neuen Regelung der Zeitkorridor auf bis zu 73 Tage im Jahr 2014 verringern. ´Dies bringt natürlich für Hoteliers, Vermieter oder Gaststätten und Urlauber gleichermaßen Probleme mit sich´, schätzt der Vorsitzende des IHK-Arbeitskreises Tourismus ein und fordert die Politiker auf, dringend nachzubessern. ´Wir benötigen wenigstens einen Gesamtferienzeitraum von 90 Tagen, um allen Seiten eine Chance zu geben, entspannt in Deutschland Urlaub zu machen´, schätzt Born ein. Dabei solle die Konzentration ausschließlich auf die Monate Juli und August aus seiner Sicht vermieden werden. ´Hierbei ist unbedingt zu berücksichtigen, dass speziell in einem Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern nicht nur Hotels und Gaststätten vom Tourismus profitieren. Viele andere Dienstleister sind gerade in einem nach wie vor wirtschaftlich schwierigen Umfeld auf Umsätze durch Touristen angewiesen. Dies trifft auch auf kulturelle Einrichtungen, die Lebensmittelindustrie, Gesundheits- und Wellnessanbieter, ja sogar auf Zeitungsverlage und sonstige mediale Anbieter zu´, betont Born.
Der IHK-Arbeitskreis, der sich aus Unternehmerinnen und Unternehmern der Tourismusbranche zusammensetzt, betont den wirtschaftlichen Hintergrund der Ferienregelung. Jeder zusätzliche Ferientag bedeutet bundesweit etwa 1 bis 2 Millionen zusätzliche Gästeübernachtungen. Durch eine Entzerrung der Termine für die Sommerferien könnten Erhebungen zufolge Zusatzeinnahmen von 70 Mio. Euro generiert werden.