Aktionswoche „Alkohol? Kenn dein Limit!“ vom 13.-21.06.2009 gestartet

Themenwoche unter Schirmherrschaft von Ministerin Schwesig

MSMit einer landesweiten Auftaktveranstaltung wurde die Aktionswoche „Alkohol? Kenn dein Limit!“ unter Schirmherrschaft der Ministerin für Soziales und Gesundheit Frau Schwesig offiziell gestartet. Die Aktivitäten in M-V in dieser Woche wurden vorbereitend durch einen landesweiten Lenkungssausschuss koordiniert.

Im europäischen Vergleich des Alkoholkonsums nimmt Deutschland nach wie vor einen Spitzenplatz ein.Unsere Gesellschaft benutzt Alkohol zum Feiern und Entspannen, vor dem Essen als Aperitif, zum Essen Bier oder Wein und nach dem Essen Spirituosen, weiter in der Freizeit, beim Betriebsausflug, bei Stress oder bei Kummer und sogar nach erfolgreichem Sport. Alkohol begegnet uns in der Nahrung, im Kino, im Fernsehen und auf Plakaten. Er gehört heute zu Feierlichkeiten ebenso wie die Musik. Auch auf der Suche nach Entspannung oder Problemlösungen greifen viele Menschen zu alkoholischen Getränken.

Die legale Droge ist fest in die Gesellschaft integriert, obwohl man um mögliche Gefahren weiß. Doch wo liegt die Grenze zur Gefahr?

Viele Menschen versuchen sich selbst zu beruhigen, dass sie jederzeit aufhören könnten und ihr Trinkverhalten ganz normal sei.

Die meisten Alkoholprobleme entstehen über Jahre hinweg und bleiben deshalb zunächst unbemerkt. Der Alkohol belastet jedoch auf Dauer sowohl die Gesundheit, als auch die Lebensqualität.

Wie ernst die Lage ist, zeigen folgende Fakten:

9,9 Liter reinen Alkohol trinkt jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Das entspricht ca. 37 großen Flaschen Doppelkorn (38 % Vol). Jährlich sterben rund 74.000 Menschen durch Alkoholkonsum allein oder durch den Konsum von Alkohol und Tabak. Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland konsumieren Alkohol in riskanter Weise. 1,6 Millionen sind alkoholabhängig. 5 bis 7 Millionen Angehörige sind durch die Alkoholabhängigkeit eines Familienmitglieds betroffen. Die direkten Kosten alkoholbezogener Krankheiten werden für das Jahr 2002 auf insgesamt 24,4 Mrd. € geschätzt.

Ungefähr 25 bis 30 Prozent aller Arbeitsunfälle sind alkoholbedingt. Nur drei Prozent aller Alkoholkranken werden in psychiatrischen Kliniken behandelt, lediglich ein Prozent geht zur Entwöhnung. Mindestens 5,5 Prozent aller Krankenhausbehandlungen sind auf den Konsum von Alkohol allein oder auf den gemeinsamen Konsum von Alkohol und Tabak zurückzuführen.2 bis 3 Millionen Kinder leben in suchtbelasteten Familien, 50 bis 70 Prozent der Kinder suchtkranker Eltern werden selbst abhängig. Jedes 250. Kind wird mit Schädigungen aufgrund des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft geboren.

(Die Zahlen stammen aus dem „Jahrbuch Sucht 2009“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen)

In der Aktionswoche geht es ganz bewusst nicht nur um den problematischen Alkoholkonsum von Jugendlichen. Auch wenn das Komasaufen in aller Munde ist, ist es nicht nur ein Problem der Jugend. Schaut man sich z.B. in der Krankenhausstatistik die Behandlungsfälle mit akuter Alkoholintoxikation bei den 45- bis unter 55jährigen an, dann gab es (auf 100.000 berechnet) 2000 deutschlandweit  91 Fälle  gegenüber 163 Fällen im Jahr 2007. In Mecklenburg-Vorpommern gab es für diesen Zeitraum eine Steigerung von 47 auf 225 Fälle.

Darum ist das Hauptziel der Aktionswoche Alkohol 2009 mit dem Thema „Alkohol? Kenn dein Limit.“ das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Alkoholkonsum zu schärfen.

Die öffentliche Diskussion soll jeden Einzelnen anregen, sein eigenes Trinkverhalten ehrlich einzuschätzen.

F.: Manuela Schwesig bei einer Veranstaltung im Frühjahr in Wismar. mm

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