Ein Haus erzählt Geschichte

Wiederholt wechselten die Mieter – wie der Straßenname auch

Das Haus in der Goethestraße 32 hat eine wechselvolle Geschichte. Es besaß auch nicht immer das jetzige Aussehen. Ebenfalls hat sich der Straßenname einige Male geändert: Rostocker Straße, Adolf-Hitler-Straße und seit 1949, Goethestraße (siehe auch Feldstecher Nr. 22).

Erbaut wurde das Haus von Heinrich Christoph Burmeister. Er und seine Frau betrieben ein Kolonialwarengeschäft und konnten 1950 das 50-jährige Geschäftsjubiläum feiern. Aber da gab es den ursprünglichen Bau schon nicht mehr. In den letzten Kriegstagen 1945 hatte ein Granatsplitter den Laden mit den Fenstern und der gesamten Inneneinrichtung zerstört und gegenüber war eine Bombe eingeschlagen. Feindliche Flieger wollten den Bahnhof bombardieren, sie hatten sich jedoch geirrt und trafen stattdessen das Straßenbahndepot sowie umliegende Häuser und Straßen. Haus und Geschäft wurden wieder aufgebaut und das Geschäft an die HO (staatliche Handelsorganisation der DDR) verpachtet, die bis zur „Wende” dort ihre Waren verkaufte.
1987 wurde das Haus an die Stadt übergeben. Nach der deutschen Wiedervereinigung erhielt die Familie Haus und Geschäft zurück.Mit den wechselnden Mietern in den Wohnungen und auch im Laden gab es immer wieder Probleme. Im Geschäft befand sich über vier Jahre „Rudis Reste-Rampe”, ab März 1994 eine Zoohandlung, danach ein Second-Hand-Laden. Viele Jahre standen dann die Räumlichkeiten leer.
Auch Wohnungen im Haus sind jetzt wieder unvermietet. Hinter dem Haus befindet sich ein schöner Hof, der innerhalb des  Hofbegrünungsprogramms gestaltet wurde. Seit März 2008 ist der Laden vermietet an Thomas Schiller, der regionale Online-Dienste anbietet (siehe auch vorigen Feldstecher).

Erika Heide

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