Indonesische Delegation besucht Schweriner Berufsfeuerwehr

Als am 26. Dezember 2004 die Nachricht über die Tsunami Katastrophe um die Welt ging, hatte die Monsterwelle in der Provinz Aceh, die an der Nordspitze der indonesischen Insel Sumatra liegt, ungefähr 160.000 Tote hinterlassen und weite Teile der Westküste zerstört.

Die Katastrophe traf dabei eine Region, die überdies unter einem bereits mehr als 30 Jahre dauernden Bürgerkrieg zwischen der indonesischen Zentralregierung und acehnesischen Seperatistenbewegung GAM gelitten hatte.

Feuerwehrchef Jürgen Rogmann erklärt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Delegation erläuterte den Ablauf in der LeitstelleUnter Vermittlung der Europäische Union (EU) wurde der Provinz Aceh seit 2006 Sonderautonomiestatus eingeräumt. Darüber hinaus hat die EU in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeitrecht (GTZ) früh damit begonnen, die Provinz und die lokalen Verwaltungen durch Beratung und Schulung zu unterstützen und zwischen Zentral- und Provinzregierung zu vermitteln. In diesem Zusammenhang steht auch der jetzige Besuch einer zwölfköpfigen Delegation von Regierungsbeamten und Regierungsberatern aus Aceh, der sie nach Brüssel, nach  Berlin zum Bundestag und Bundesrat und auch nach Mecklenburg-Vorpommern führt. „Ziel der Besuche und zahlreichen Gespräche ist es, von gelungenen Beispielen des Wiederaufbaus nach der an Wende in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Tourismus und Infrastruktur zu lernen und dabei eine Reihe staatlicher und kommunaler Einrichtungen zu besichtigen“, berichtet Peter Becker, der beratend für die  GTZ tätig ist.

Heute (7. Juli) stand ein Besuch der Schweriner Berufsfeuerwehr auf dem Programm. Im Anschluss an die Begrüßung durch den Dezernenten Hermann Junghans und den Chef der Feuerwehr Jürgen Rogmann hatten die Gäste die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Leitstelle zu schauen. Im Focus der Gespräche standen die Strukturen des Rettungsdienstes am Beispiel der kommunalen Zusammenarbeit.  Denn ein Krankentransportwesen oder einen Rettungsdienst wie in der Bundesrepublik gibt es in der Provinz nicht.

Hermann Junghans: „Auch wenn die Verhältnisse in Aceh und Schwerin sehr unterschiedlich sind, lohnt sich der Erfahrungsaustausch für beide Seiten.“
Eine weitere Etappe durch das Land Mecklenburg-Vorpommern war Wismar, wo die Entwicklung des Hafens und des Holzhandels im Vordergrund stand. In Ludwigslust möchte sich die Delegation über moderne Organisationsstrukturen in der Landkreisverwaltung und den Bürgerservice informieren. Am Planungsprozess der BUGA wollen die Acehnesen sehen, wie sich Großvorhaben managen lassen.

Bei einem Gespräch im Innenministerium stand die Kommunale Selbstverwaltung und die Verwaltungsreform im Mittelpunkt.
Aber natürlich soll auch der kulturelle Aspekt nicht zu kurz kommen währen des Aufenthaltes in der Landeshauptstadt. Geplant ist ein Besuch der Schlossfestspiele.

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