Schwerin zwischen Turnen und Volleyball

Auch Schwerin fiebert Turn-WM und Volleyball-EM entgegen …

Bei der EM im September will das deutsche Volleyball-Team möglichst eine Top 8-Platzierung, möglichst vor der Türkei und Polen.

„Das Wichtigste ist, dass wir uns eine gute Ausgangsposition für die Olympia-Qualifikation verschaffen, denn unsere WEltranglisten-Platzierung ist nicht sehr gut. Daher müssen wir bei den EM, bei der Qualifikation zum Grand-Prix 2008 oder bei der europäischen Olympia-Qualifikation gut abschneiden.“, meint der deutsche Bundestrainer Giovanni Guidetti.

Vor den europäischen Titelkämpfen Ende September spielt das DVV-Team aber um die Quali zum Grand-Prix des nächsten Jahres – der „weibliche Volleyball-Gegenpart“ zur Weltliga der Herren.

„Beim Grand Prix können wir uns mit den besten Teams der Welt messen.“, stellt Guidetti die Bedeutung dieses Turnieres heraus. Doch wie ist das deutsche Damen-Volleyball-Team um die Schwerinerin Kathleen Weiß einzuschätzen, nachdem Tina Gollan (SSC) leider aus dem EM-Kader gestrichen wurde.

„Mein Team ist stark genug, jeden Gegner zu schlagen. Das haben wir bereits bei der WM gezeigt.“, äußert sich der DVV-Bundestrainer selbstbewußt zur Spielstärke seiner Mannschaft.

Doch gibt es auch aktuelle spielerische Schwachpunkte ?

„Unsere mangelnde Erfahrung …“, nennt diesbezüglich Guidetti.
Aber vielleicht gelingt den deutschen Volleyball-Damen um Kathleen Weiß bei EM und/oder Grand Prix-Quali der erhoffte Erfolg …

Beim Trainingslager Anfang August in Schwerin konnten die DVV-Damen noch einmal ihre Spieltechnik verbessern und Kraft für die kommenden Herausforderungen „tanken“.

Einsätze für das deutsche Volleyball-Damen-Team im Herbst 2007 (mit Kathleen Weiß/Schwerin)

– Grand Prix-Qualifikation in Ankara/Türkei (Gruppe mit Bulgarien, Polen, Russland) / 3.9.07-9.9.07
– EM in Belgien/Luxemburg / 20.9.07-30.9.07

Turn-WM in wenigen Tagen …

Ein weiteres hochkarätiges Sportereignis im September ist zweifellos die Turn-WM vom 01.September bis 9.September in Stuttgart.

Eine weltmeisterliche und olympische Tradition in der jüngeren Turn-Geschichte kann M-V ebenfalls aufweisen.

Insbesondere in Rostock trainierten einige Weltklasse-Turnerinnen und -Turner in den letzten Jahrzehnten.

Martina Noack war Mitglied der DDR-Damen-Riege, die bei Olympia 1968 Bronze und bei den WM 1970 Silber gewann.

Christina Schmitt, ebenfalls aus der Hansestadt, war 1970 auch Vize-Weltmeisterin mit den DDR-Turnerinnen und erkämpfte 1970 Bronze auf dem Schwebebalken. Bei Olympia 1972 gab es zudem Mannschafts-Silber.

In München 1972 turnte sich der Hanseat Reinhard Rychly zudem im DDR-Herren-Team zu Bronze.

Auch die bekannten Hoffmann-Brüder haben „Wurzeln“ in M-V, speziell in Neustrelitz !

Lutz Hoffmann belegte bei Olympia 1980 in Moskau Platz 2 mit der DDR-Auswahl; sein Bruder Ulf war zweimal WM-Dritter (1985/1987) mit der DDR-Riege und erhielt zusammen mit den anderen DDR-Turnern 1988 Mannschafts-Silber bei Olympia 1988 in Seoul.

Weitere erfolgreiche Rostocker Turnerinnen in der Weltspitze waren: Christine Thoms (Ersatz-Turnerin 1988 für das olympische DDR-Team, das Dritte wurde) und die zweifache Olympia-Teilnehmerin (1992/1996) Kathleen Kern-Stark.

Herausragende Turnerinnen und Turner für das WM-Team des deutschen Turner-Bundes im Jahr 2007 sind: Anja Brinker, Jenny Brunner, Kim Bui, Katja Abel, Thomas Andergassen, Fabian Hambüchen, Brian Gladow, Philipp Boy und – WM-Einsatz mit Fragezeichen – Matthias Fahrig.

Bei der letzten WM 2006 in Aarhus sah der Medaillenspiegel noch so aus:

1.China: 8 x Gold
2.Rumänien: 2 x Gold / 1 x Silber / 1 x Bronze
3.Australien: 1 x Gold / 1 x Silber
4.Italien: 1 x Gold / 2 x Bronze
5.Großbritannien und Ukraine: 1 x Gold
7.USA: 0 x Gold / 5 x Silber / 1 x Bronze
8.Japan: 0 x Gold / 2 x Silber / 1 x Bronze
9. Russland: 0 x Gold / 1 x Silber / 1 x Bronze

Deutschland gewann 2006 dank Fabian Hambüchen zweimal Bronze im Sprung und im Mehrkampf.

In Stuttgar 2007 will die deutsche Herren-Riege die Olympia-Qualifikation schaffen. Gleiches haben die deutschen Turnerinnen vor; allerdings werden sie hart kämpfen müssen. Ansonsten dürfte Fabian Hambüchen aus deutscher Sicht für die eine oder andere Medaille – eventuell Titel – „mehr als gut sein“.

Text: Marko Michels

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