„Auf dem (Rad-)Sattel“ zu Bronze !

Stefans Team raste in Peking auf Rang drei …

Stefan NimkeSeine vierte olympische Medaille bei seinen dritten olympischen Spielen gewann der Schweriner Stefan Nimke. Im Kampf um Bronze setzte sich das Trio um den Schweriner vom PSV Schwerin, Maximilian Levy aus Cottbus und Rene Enders aus Erfurt mit acht Tausendstel Sekunden Vorsprung gegen Australien durch.

Zuvor hatten sie sich sicher in 43,699 Sekunden für die zweite Runde qualifiziert, hatten auch die Japaner, den Zweiten von 2004, distanziert, mußten aber den Briten und den Franzosen  den „Vortritt“ für das Finale überlassen. Nur 43 Tausendstel Sekunden fehlten dem deutschen Team zum Einzug in den „Kampf um Gold“.

Der 1978 in Hagenow geborene Stefan Nimke, der sich dem Radsport seit dem 10.Lebensjahr intensiv widmet, gehört seit Jahren zu den besten Bahnradsportlern. Nachdem „seine Disziplin“, das 1000 Meter-Zeitfahren nicht mehr zum olympischen Programm gehörte, hat er sich dem Sprint verschrieben – bislang mit großem Erfolg. In Athen 2004 wurde er Olympiasieger. Selbst eine Virus-Erkrankung, verbunden mit Trainingsausfall, zu Beginn der Saison 2008 konnte das Mecklenburger Rad-Ass auf seinem Weg zu einer Olympia-Medaille 2008 nicht stoppen. Der Lohn für alle sportlichen Mühen – Bronze 2008 !

St.NimkeVor dem Wettkampf war der Schweriner Sprinter bereits sehr optimistisch gewesen: „Wir sind zwar nicht die Top-Favoriten, gehören aber zu den Medaillen-Kandidaten !“ …

Der Ehren-Präsident des Radsportverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Pittermann, war über das Resultat von Stefan ebenfalls mehr als zufrieden: „Wir alle hatten ja auf eine Medaille für Stefan gehofft und ihm natürlich die Daumen gedrückt. Dass es nun bei Olympia in Peking auch geklappt hat, ist um so erfreulicher, denn es ist auch eine ausgezeichnete Bestätigung für die geleistete Arbeit seines Trainers und für Stefan persönlich. Er ist eben ein echtes Vorbild, der auf die Minute top fit ist und sich bestens motivieren kann.

St. NimkeEs ging ja ungemein knapp – auch im kleinen Finale – zu, aber Stefan hat die Medaille noch `aus dem Feuer gerissen`. Hier kamen ihm eben auch seine Zeitfahr-Qualitäten zugute, denn immerhin war er im 1000 Meter-Zeitfahren, was leider nicht mehr olympisch ist, Weltmeister 2003 und olympischer Medaillengewinner mit Silber 2000 und Bronze 2004. Stefan ist halt ein richtiger Kämpfer mit starkem Willen !“.

Olympiasieger im Team-Sprint 2008 wurde Großbritannien vor Frankreich.
Hoffentlich können nun die Ruderinnen und Ruderer aus Rostock, vor allem Marie-Louise Dräger im leichten Doppelzweier und Tom Lehmann/Felix Drahotta im Zweier ohne, bei ihren Finalrennen am Wochenende an den Erfolg von Stefan anknüpfen … Stefans Bronze ist zumindest bester olympischer „Rückenwind“ !

Marko Michels

 

> Kommentar von Stefan Nimke in der ARD nach dem Bronze-Erfolg: „Diese Medaille ist enorm wichtig. Eine ganze Last ist von uns abgefallen. Jetzt haben wir gemerkt: Moment mal, hier geht doch etwas !“.

 
> Übrigens: Seit 1960 gehören Schweriner Olympioniken regelmäßig zu den Medaillengewinnern bei den Olympischen Spielen. Den Anfang machte 1960 der Speerwerfer Walter Krüger mit Silber im Speerwerfen. Erste olympische Goldmedaillen für Schwerin folgten 1976 in Montreal – dank Boxsportler Jochen Bachfeld, Schwimmerin Andrea Pollack und Ruderer Michael Wolfgramm. Große olympische Momente für die Landeshauptstadt M-V gab es auch in der Leichtathleik: Gerd Wessig gewann im Hochsprung 1980 und Jürgen Schult im Diskuswerfen 1988. „Goldene Zeiten“ gab es zuletzt in Athen 2004 – dank eben Stefan im Teamsprint und der paralympischen Judoka Ramona Brussig ! M.M.

F.: M.M. (3)

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