„Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe“

Land und Landeshauptstadt stellen Tagungsdokumentation vor

„Das Schweriner Schlossensemble – Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe“, so heißt die Tagungsdokumentation, die die 1. Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern Renate Holznagel, die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Angelika Gramkow und der Abteilungsleiter Kultur des Bildungsministeriums Dr. Enoch Lemcke gestern in Schwerin vorstellten. Der attraktive Sammelband dokumentiert das wissenschaftliche Kolloquium zum Gutachten für die Antragstellung zur Aufnahme des Schweriner Schlossensembles in die Welterbeliste, zu dem sich am 7. Oktober 2010 etwa 100 Experten aus dem In- und Ausland im Festsaal des Schweriner Schlosses versammelt hatten, und die entsprechende Podiumsdiskussion zum „Tag der offenen Tür“ des Landtages im Plenarsaal des Schlosses am 12. September 2010. Ausführlich dargestellt ist das von der Landeshauptstadt beauftragte Fachgutachten des Historismus-Experten  Prof. Christofer Hermann, das eine wichtige Grundlage der UNESCO-Bewerbung Schwerins bilden soll und mögliche Partner für ein internationales Bewerbungsverfahren benennt.

Nachzulesen sind außerdem die Fachvorträge und die Diskussionsbeiträge des wissenschaftlichen Kolloquiums wie der sehr anschauliche Erfahrungsbericht des Generaldirektors der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Prof. Hartmut Dorgerloh über die mit dem Welterbestatus verbundenen Verpflichtungen, Konflikte und Chancen.

„Wenn sich Schwerin mit dem Schlossensemble um den Welterbetitel bewerben will, dann ist die Chance 2012 mit der Öffnung der deutschen Bewerberliste am größten. Dafür leisten das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Landeshauptstadt jetzt gemeinsam die entscheidenden Vorarbeiten. Die  Dokumentation ist ein  wichtiger Beitrag zum Bewerbungsverfahren. Sie schafft Transparenz und macht das Bewerbungsverfahren für die interessierte Öffentlichkeit nachvollziehbar“, so  Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow.

Seit Herbst 2010 sei das Verfahren weiter vorangeschritten und habe insbesondere durch den Besuch der Länderbeauftragten für das UNESCO-Welterbe, Dr. Birgitta Ringbeck, im März dieses Jahres neue Impulse erhalten, erklärte die 1. Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Renate Holznagel. „Dabei ist die Kontinuität der Nutzung des Schweriner Schlossensembles als Zentrum des politischen Zeitgeschehens seit slawischer Zeit als besonders bedeutsam herausgestellt worden. Diese Bedeutung setzt sich in der Teilnutzung des Schweriner Schlosses durch den Landtag sowie der Nutzung der Regierungsbauten im Ensemble bis heute fort. Die Einbettung dieses Ensembles in eine einmalige Kultur- und Naturlandschaft birgt ein Potenzial, das von Fachleuten als außergewöhnlicher universeller Wert beschrieben wird, um so im Jahr 2012 der Kultusministerkonferenz einen, wie ich mir wünsche, aussichtsreichen Antrag zur Aufnahme in die Tentativliste vorlegen zu können“, so Renate Holznagel weiter.

Das Bewerbungsverfahren – Wie geht es weiter?

Die Landeshauptstadt muss ein  Antragsbegehren für die nationale Bewerberliste zum Welterbe bis zum Sommer bzw.  Herbst 2012 fertig stellen. Dazu sind weitere wissenschaftliche Vorarbeiten erforderlich, so ein Gutachten zur exakten wissenschaftlich fundierten Bestimmung des „außergewöhnlichen universellen Wertes“ des Antragsareals und zur Geschichte des potenziellen Welterbeobjektes. Diese Vorarbeiten fließen in einen Kurzantrag ein. Der ausführliche Antrag mit einem sehr aufwändigen Managementplan soll nur dann in Angriff genommen werden, wenn es für das Schweriner Schlossensemble 2013 ein positives Votum gibt. Bis zum Herbst 2012 kann nämlich jedes Bundesland zwei weitere Kandidaten für die deutsche Bewerberliste vorschlagen. Daraus wählt die Kultusministerkonferenz (KMK)  die aussichtsreichsten Bewerber zur Nachnominierung für die deutsche Kandidatenliste aus. Von einer positiven Entscheidung der KMK wird abhängen, ob wir die Pläne überhaupt weiter verfolgen werden.

Quelle: Landeshauptstadt Schwerin

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