Auf den Spuren der Romantik und Revolution

Tag der Ruhe am 11. September mit Auftritt des Opernchores

Schwerin • Am Sonntag, dem 11. September, ist der Tag des Friedhofs – einst auf Initiative der Friedhofsgärtner ins Leben gerufen. In diesem Rahmen veranstalten die SDS – Stadtwirtschaftliche Dienstleistungen Schwerin in der Zeit von 10 bis 17 Uhr den Tag der Ruhe auf dem Alten Friedhof.  Zugleich ist am Sonntag auch der Tag des offenen Denkmals. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert“. Der Tag der Ruhe widmet sich in der Ausgestaltung somit der stilistisch vielseitigsten Epoche der Bau- und Kunstgeschichte. Hierzu sind alle Schweriner herzlich eingeladen.

Der Alte Friedhof entstand in genau jener Zeit, da die Kapazität der Friedhöfe im Stadtzentrum durch das Wachstum der Bevölkerung im 19. Jahrhundert ausgeschöpft war. 1863 wurde der „Neue Friedhof“, heute Alter Friedhof, nach Plänen des Gartenbaudirektors Theodor Klett einer der ersten Parkfriedhöfe Norddeutschlands. Zum „Tag der Ruhe” am Sonntag bietet sich die Gelegenheit, Kletts Werk – das Garten- und Landschaftsdenkmal Alter Friedhof – genauer unter die Lupe zu nehmen. „Auf dem Alten Friedhof sind sehenswerte historische Grabstätten zu finden, die an die Verstorbenen und deren Wirken erinnern”, sagt SDS-Werkleiterin Ilka Wilczek. „Zugleich ist er ein grüner Ort inmitten der Landeshauptstadt, an dem man sich wunderbar erholen kann.”

Einige Musiker und Sänger haben hier zum Beispiel ihre Ruhestätte. Einer ist der Hofkompositeur Friedrich Wilhelm Kücken, der im 19. Jahrhundert lebte. Seine Kompositionen sind zum großen Teil zu besonderen Anlässen des Fürstenhauses entstanden. Ein besonderer Anlass ist nun auch der Tag der Ruhe, der an eine große Zeit erinnert, zu der Kücken lebte. Daher präsentieren Mitglieder des Opernchors zur Eröffnung um 10 Uhr zwei von seinen Musikstücken.

Das weitere Programm am Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr: Neben der Trauerhalle trägt die Künstlerin Antje Medwed ab 11 Uhr Livemusik und Gedichte vor. In der Trauerhalle wird eine Filmshow gezeigt. In der Trauerkapelle ist die Ausstellung „Alter Friedhof” zu sehen. Die in den Jahren 1863/64 erbaute Trauerkapelle wurde in den vergangenen Jahren teilweise wieder instandgesetzt – Turm, Apsisdach, Stufengiebel und Fassaden sind restauriert. Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellte hierfür Fördermittel bereit. In einem Vortrag berichtet der Architekt Wolfram Keßler hier um 15 Uhr über die im Stil der Neogotik gebaute Kapelle.

Zudem zeigen Steinmetze, Holzbildhauer und Friedhofsgärtner ihre Kunst und ihr Handwerk. Auch Kaffee und Kuchen sowie ein Gewinnspiel laden zum Verweilen ein. Wer mehr über den Alten Friedhof erfahren möchte, hat um 10.30 Uhr bei der Besichtigung der Demmlerkapelle, 12 Uhr bei der Kriegsgräberführung sowie um 11 Uhr und um 14 Uhr bei der Friedhofsführung Gelegenheit dazu.

SDS

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