Auf nach Rom: Emsiges Treiben im Zoo Schwerin

Zwei Afrikanische Wildhunde aus Schwerin finden Neue Heimat in Italien

Am Montag, dem 12.12.2011, war um 7:00 Uhr schon emsiges Treiben bei den Afrikanischen Wildhunden im Zoo Schwerin. Grund für das frühe Aufstehen war der Abtransport zweier Rüden, die in den Fondazione Bioparco di Roma gemäß der Empfehlung des EEP-Koordinators abgegeben wurden. Das Zuchtbuch für den Afrikanischen Wildhund erfasst sämtliche Individuen aller beteiligten Zoos. Der Koordinator stellt Zuchtgruppen zusammen, die genetisch gut zusammen passen, d.h. u.a. nicht verwandt sind. In Rom wartet eine Hündin auf die Rüden mit denen sie (hoffentlich) für Nachwuchs sorgen wird.

Die Abgabe der beiden Rüden ermöglicht dem Zoo Schwerin die zwei noch verbleibenden Rüden mit einer neuen Hündin aus Frankreich zu vergesellschaften. Das neue Geschlechterverhältnis von 2:1 eröffnet die Chance, dass in zwei Jahren Welpen die Anlage unsicher machen werden.

Vor dem Abtransport mussten die Hunde in Narkose gelegt werden, um sie für den Menschen ungefährlich in Transportkisten verstauen zu können. Diese Gelegenheit wurde von den Tierärzten genutzt um Blut abzunehmen und die Tiere zu wiegen; medizinische Untersuchungen, die ohne eine Narkose des Tieres dank kräftigem Gebiss sehr schmerzhaft für den Tierarzt wäre. Für die individuelle Kennzeichnung tragen die Tiere Mikrochip-Transponder unter der Haut. Die einmalige Nummer kann dann mithilfe eines Lesegerätes abgelesen werden.

Afrikanische Wildhunde sind in freier Wildbahn stark bedroht. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Afrika leben schätzungsweise nur noch 3.000 bis 5.500 Tiere. Die Lebensraumzerstörung, die Jagd und die Übertragung von Krankheiten durch Haushunde haben die Bestände stark dezimiert. Teilweise sind die Rudel auf so wenige Tiere geschrumpft, dass eine erfolgreiche Jagd und Verteidigung der erlegten Beute, z.B. gegen Löwen, nicht mehr möglich ist und diese Rudel aussterben. Der Zoo Schwerin hofft durch Nachwuchs zum Schutz und Erhalt dieser auch in Zoos seltenen Tierart beitragen zu können.

Von Sabrina Höft, Zoo Schwerin

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