Ausschüsse beraten über Schulsozialarbeit und Kriminalitätsentwicklung

Die letzte Sitzung des Jugendhilfeausschusses fand zunächst gemeinsam mit dem Ausschuss für Schule, Sport und Kultur statt. Thema war die Schulsozialarbeit, die untrennbarer Bestandteil des Strategiepapiers für die Jugendarbeit in der Landes-hauptstadt Schwerin ist. Zu Beginn bedankte sich der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Peter Brill, für die engagierte Arbeit der Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter.

Die Verwaltung informierte ausführlich über die Grundlagen und den Stand der Schulsozialarbeit in der Landeshauptstadt. Die intensive Debatte machte deutlich, dass Schulsozialarbeit in Schwerin wesentlicher Bestandteil des Angebotes der Jugendhilfe ist. Gleichzeitig sind die Fördermittel des Landes aus dem Europäischen Sozialfond jedoch begrenzt, so dass nicht alle Schulen diese Leistung anbieten können. Die Verwaltung sagte zu, im Juni einen Vorschlag für die Schulsozialarbeit an der Grundschule Lankow vorzulegen. Entsprechend des Beschlusses der Stadtvertretung prüft die Verwaltung gegenwärtig mit dem Arbeitskreis Schulsozialarbeit und den Trägerverbünden die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit, die keine Regelleistung der Jugendhilfe darstellt. Dann wird über die weitere Vorgehensweise zu beraten sein. Die notwendige Einsparung in der Jugendarbeit entsprechend dem von der Stadtvertretung beschlossenen Haushaltssicherungskonzept gestaltet die Situation nicht einfacher.

Im zweiten Teil der Sitzung konnten sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses über die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedenster Bereiche der Jugendhilfe im Bereich der Kriminalitätsprävention informieren. Der Leiter der Polizeiinspektion, Wilfried Kapischke, konnte darlegen, dass in fast allen Bereichen die Anzahl der angezeigten Delikte im Vergleich der Jahre 2009 zu 2008 erheblich zurückgegangen ist. Bei der Drogenkriminalität gebe es hingegen einen deutlichen Anstieg. Dies führte der Polizeidirektor jedoch auf die im Jahr 2009 intensivierte Kontrolltätigkeit der Polizei zurück.

Des Weiteren wurde auf die Tendenz der Zunahme der Intensivtäter, insbesondere im Bereich der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, hingewiesen. Hierbei ist festzustellen, dass die Anzahl der Straftaten, die durch den/die selben Täter begangen werden, in den letzten Jahren ansteigend ist.

Dazu passend informierten Angestellte des Bereiches Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes und der Evangelischen Jugend über ihre engagierte Arbeit und Projekte mit Jugendlichen, die die dargestellten polizeilichen Erkenntnisse bestätigten.

Insbesondere am Beispiel der kürzlich gefassten Jugendbande wurde deutlich, dass sozialpädagogischer Dienst, Jugendgerichtshilfe, Schulsozialarbeit und freie Träger innerhalb der Trägerverbünde sehr eng und konstruktiv zusammen arbeiten. Den in diesen Verfahren erzielten schnellen Ermittlungserfolg führten sowohl der Leiter der Polizeiinspektion als auch die Vertreter der Jugendgerichtshilfe insbesondere auf eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der Jugendhilfe in der Stadt Schwerin zurück.

„Das hier vorhandene Netz weiter zu festigen und zu sichern ist eine wichtige Aufgabe der Politik in unserer Stadt“, so der Ausschussvorsitzende, Peter Brill, der sich auch hier bei allen Beteiligten für das berufliche und oft auch darüber hinausgehende Engagement bedankte. Gerade angesichts der Haushaltslage sei die Vernetzung aller Beteiligten eine Voraussetzung dafür, dass auch in Zukunft Kriminalitätsprävention in der Stadt geleistet werden könne.

Denn trotz der geringer werdenden Zahlen an Strafanzeigen gebe es keinen Grund dafür, an dieser Stelle in der Arbeit nachzulassen.

Michaela Christen

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