Ausstellung: „Frauen von Ravensbrück“

Kulturbüro verlängert Ausstellung mit Zeichnungen von Helen Ernst

Die Ausstellung aus Anlass des 60. Todestages der Zeichnerin Helen Ernst wird bis zum 30. Mai 2008 verlängert. Im KulturInformationsZentrum (KIZ), Puschkinstraße 13 sind zwölf Blätter aus dem umfangreichen Schaffen der Künstlerin zu sehen. Mit diesen Zeichnungen, die in den Jahren 1946/47 entstanden, versuchte Helen Ernst ihre traumatischen Erlebnisse in der Hölle von Ravensbrück zu verarbeiten. 1904 in Athen als Tochter eines Diplomaten geboren, erhielt Helen Ernst eine gutbürgerliche Erziehung. Allerdings war der Preis dafür eine Trennung von der „unstandesgemäßen“ Mutter. Nach dem Studium folgten Anstellungen als Zeichenlehrerin, Pressezeichnerin, Grafikerin sowie Kostüm- und Modeberaterin. Als Helen Ernst schließlich ihre in Armut lebende Mutter kennen lernte, prägte dieses Zusammentreffen ihre Hinwendung zur Arbeiterklasse und zur politischen Tätigkeit. Ihr künstlerisches Vorbild wurde Käthe Kollwitz. Nach 1933 folgten Haft, Exil und schließlich mehr als vier Jahre KZ in Ravensbrück. Ein künstlerischer Neuanfang, den die Zeichnerin nach 1945 in Schwerin wagen wollte, scheiterte. Mutmaßungen über eine Kollaboration mit der SS und ihre viel zu späte Rehabilitierung brachen die Lebenskraft der inzwischen schwerkranken Künstlerin. Am 26. März 1948 starb Helen Ernst in Schwerin. In der DDR war ihr Werk fast vergessen worden. So wurden ihre KZ-Zeichnungen erst vierzig Jahre später in Schwerin entdeckt und dem ehemaligen Historischen Museum übergeben. In der jetzigen Ausstellung sind sie als Reproduktionen zu sehen, da die fragilen Blätter – alle Zeichnungen entstanden auf qualitativ sehr minderwertigem, auf der Rückseite beschriebenem, Papier – aus konservatorischen Gründen nur noch selten bewegt und nur für kurze Zeit dem Licht ausgesetzt werden dürfen. Zu sehen ist die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten des KIZ: Montag bis Mittwoch 9 – 17 Uhr, Donnerstag 9 – 18 Uhr und Freitag 9 – 13 Uhr.

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