Ausstellung „Heimat-Schauen“ von Simone Zaugg vom 5. Mai bis zum 4. Juli. Die Eröffnung findet am Mittwoch, 5. Mai um 18.00 Uhr, das Künstlergespräch/ Performance mit der Künstlerin findet am Dienstag, 15. Juni um 18.00 Uhr statt.
Die Ausstellung “Blick von Außen – Heimat Schauen“ ist die erste Einzelausstellung von Simone Zaugg in den neuen Bundesländern und damit in Mecklenburg-Vorpommern. Vom 5.5. 2010 bis zum 4.7.2010 zeigen wir im Kunstverein Schwerin e.V. (KVSN) einen Werkkomplex bestehend aus fotografischen, installativen, filmischen und performativen Arbeiten, der das Thema „20 Jahre „wieder vereinigtes“ Deutschland, 850 Jahre Schwerin“ umkreist. Für das gesamte Jahresprogramm haben wir insgesamt vier Künstler aus europäischen Nachbarländern in die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns eingeladen. Die Künstlerinnen und Künstler werden ihre Wahrnehmung des Ortes und Positionen über sich verändernde „Heimat“ zur Diskussion stellen. Simone Zaugg hat zu diesem Thema intensiv gearbeitet und wurde aufgrund ihrer künstlerisch konzeptuellen Position und ihrem sensiblem Umgang mit verschiedenen Kulturräumen ausgewählt und eingeladen eine Arbeit für die Stadt Schwerin zu entwickeln.
In den Räumen des Kunstvereins, dem ehemaligen Elektrizitätswerk, wird Simone Zaugg sieben ausgewählte Arbeiten zeigen, die einen inhaltlichen Bogen zu folgenden Ansätzen schlagen: Im zwanzigsten Jahr der deutschen Einheit möchten wir mit ihr eine Künstlerin zu Wort kommen lassen, die sich über viele Jahre hinweg mit Haltungen, Mustern und Räumen in einem determinierten Umfeld befasst hat. Ihre Werke sensibilisieren für menschliche Lebensräume, die einerseits in gängigen Mustern verhaftet bleiben und sich trotzdem leise, beinahe unmerklich verändern. Besonders sichtbar wird das an performativen und filmischen Arbeiten, die den Betracher mit einbeziehen, wie es beispielsweise bei „ Luegit vo Bärg u Tal“ geschieht.
Ihre Beobachtungen zur Interaktion zwischen dem Individuum und seinem Lebensraum transformiert die Künstlerin oftmals in Videoarbeiten, in denen sie selbst das beispielhafte Individuum darstellt. So in der Arbeit von 2004 „Fear For Fascination“ in Prora, einem geschichtsbeladenen Ort an der Ostseeküste. Was ist das „Unheimliche“ an dem was „Heimat“ genannt wird? Das ist eine Grundfragestellung der Ausstellung. Mit Simone Zaugg präsentieren wir eine Künstlerin, die als Bernerin nun im Landstrich der Mecklenburgischen Schweiz emotionale oder andere Bindungen zur sogenannten Heimatlandschaft erkundet. Zusätzlich zu den in den Räumen des Kunstvereins präsentierten Arbeiten wird Simone Zaugg im öffentlichen Raum von Schwerin am oder über den Pfaffenteich die neue explizit für diese Situation und Ausstellung erarbeitete Performance „Lost & Found“ präsentieren.
Die Ausstellung ist eingebettet in die Feierlichkeiten zur 850 Jahrfeier der Stadt. Am 15. Mai wird es eine stadtweite „Kultur-Nacht Schwerin“ geben und mehrere Aktivitäten für Jugendliche. Auch der Themenschwerpunkt des zeitgleich stattfindenden Filmkunstfests (FKF) Schwerin zur Frage des Prozesses der Annäherung an die deutsche Einheit ist ein Faktor für den Zeitpunkt der Ausstellung von Simone Zauggs Arbeiten. Außerdem werden im Künstlergespräch Position und Arbeit der Künstlerin einem breiten und kunstinteressierten Publikum nähergebracht und zur Diskussion gestellt.