Ausstellung: „Zeichenkunst, zeilenweise“

Themen & Texte von Jürgen Seidel

Zeichenkunst, zeilenweise – so lautet der Titel der aktuellen Ausstellung der Galerie K, die vom 19. April bis  zum 5. Mai 2008 eine Auswahl aus 25 Jahren Tagesschriftstellerei des Journalisten Jürgen Seidel aus Stralendorf zeigt. Die vorgestellten Themen und Texte sind so bunt und vielfältig wie die journalistische Arbeit selbst und reichen von Alltagsnachrichten bis zu Interviews mit prominenten und weniger prominenten Zeitgenossen. Dennoch wird auch in dieser kleinen Auswahl deutlich, dass die Schwerpunkte seines journalistischen Interesses in den Bereichen Kunst und Kultur sowie Landespolitik und Medien liegen.

Veröffentlicht wurden die Texte in sehr unterschiedlichen Zeitungen und Zeitschriften, darunter in der „Schweriner Volkszeitung“ – speziell in deren Mecklenburg-Magazin – und in der früheren „Norddeutschen Zeitung“, im Neubrandenburger „Nordkurier“, in der Rostocker „Ostseezeitung“ und im „Neuen Deutschland“, aber auch im Stralendorfer Amtsblatt und in der „straße“. Viele der Texte sind zudem Agenturbeiträge, da Jürgen Seidel lange Zeit als Agenturjournalist gearbeitet hat. Nach seinem Journalistik-Studium an der Leipziger Karl-Marx-Universität hatte er Anfang September 1983 in der damaligen ADN-Bezirksredaktion Schwerin als Redakteur für Kultur und Bildung angefangen und ist bis heute Journalist geblieben. In der Zeit nach der Wende hat er allerdings die Tätigkeitsfelder Kommunikationstrainer und Rhetoriklehrer dazugewonnen.

Ergänzt wird die kleine Sammlung, die aus Anlass von 25 Jahren Pressearbeit vornehmlich in und um Schwerin zusammengetragen wurde, durch Fotos, die teils von Jürgen Seidel selbst geschossen wurden, teils den Journalisten bei der Arbeit zeigen. Für Vergnügen dürfte außerdem eine Reihe von mitunter sehr bissigen Aphorismen und Zitaten über Zeitungen und über den Berufsstand der Journalisten sorgen, die oftmals eher gefürchtet als geliebt waren und sind. Andererseits möchte kaum jemand ernsthaft auf sie verzichten – sorgen sie doch in ihren besten Arbeiten für Nutzen und Vergnügen, und sei es, dass man mit einer Zeitung eine nervige Mücke erschlagen kann. Mit einem Fernseher ist das jedenfalls eher nicht möglich.

Zur Eröffnung von „Zeichenkunst, zeilenweise“ wird der Autor, der vor wenigen Wochen 50 Jahr jung geworden und immer noch neugierig geblieben ist, eine kleine Einführung in die Ausstellung seiner Texte und Fotos sowie in die Weltgeschichte des Transports von Neuigkeiten geben – letztere unter dem ebenso anspruchsvollen wie nicht ganz ernst zu nehmenden Titel „500 Jahre Journalismus in fünf Minuten. Eine Reise mit der Retourkutsche“. Aber Journalisten neigen nun schon mal von Berufs wegen zu Übertreibungen. Doch wer würde ihre Texte sonst zur Kenntnis nehmen? Neugierig geworden?
Die Ausstellung wird am 19. April um 15.00 Uhr eröffnet. Der Autor ist anwesend.

Peter Möller/Maria Gröning

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