Ausstellungseröffnung Friedensreich Hundertwasser & Shoichi Hasegawa

„Orient und Okzident“
Der Österreicher Hundertwasser orientierte sich sehr stark an fernöstlicher Kultur, reiste zu Studien wiederholt nach Japan.

Der Japaner  Shoichi Hasegawa geht den umgekehrten Weg, lässt sich schließlich in Paris nieder.
Beide Künstler, deren Geburtstage nur wenige Monate auseinander liegen, unterwarfen sich Anfang der 60er Jahre nahezu zeitgleich den Einflüssen einer jeweils fernen, fremden Kultur, studierten und praktizierten neue Techniken. Ihre Genialität brachte beiden Weltruhm.
Die Ausstellung „Orient & Okzident“ vereinigt grafische Meisterwerke aus unterschiedlichen Lebensabschnitten beider Künstler in Gegenüberstellung. Einflüsse und Wechselwirkungen japanischer und europäischer Kultur in der modernen Kunst sind so am Beispiel zweier prominenter Künstler des 20. Jahrhunderts dargestellt.
1961 malte Friedensreich Hundertwasser in Tokio, Nara und auf Hokkaido. In diesem Jahr stellte ihn erstmals die Tokyo Gallery in Tokio aus, deren Direktor Takashi Yamamoto auch den Künstler Shoichi Hasegawa entdeckte und förderte. 1962 heiratete Hundertwasser Yuko Ikewada (Die Ehe wurde 1966 geschieden). Der fernöstliche Zauber ist für Hundertwasser gewaltig: Er versieht seine Grafiken mit japanischen Stempeln und eignet sich die Kunst des japanischen Holzschnitts an. Bis zuletzt zehrt seine Kunst von der Inspiration aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Shoichi Hasegawa begann seine Malerkarriere in den 50er Jahren. Großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung, auf der technischen wie der konzeptionellen Ebene, hatte die Bekanntschaft mit dem großen Maler Kawaguchi Kigai, der während der 20er Jahre in Paris an den Recherchen der Kubisten und Surrealisten teilgenommen hatte.
Hasegawas eigentliches Debüt als Berufsmaler fand 1959 mit seiner zweiten Ausstellung in der Tokyo Gallery in Tokio statt. Er entschloss sich, mit seiner Frau nach Paris zu gehen, um die in Japan wenig gebräuchlichen Radiertechniken zu erlernen. Im November 1961 wurde er Schüler im Atelier Hayter, das damals als die Wiege der Künstler-Grafik in Frankreich galt. Die dort erlernten Techniken hat Hasegawa weiterentwickelt. Sein grafisches Werk, das unter europäischem Einfluss mehr und mehr zu einer suggestiven, abstrakteren Ausdrucksform findet und von seiner orientalischen Zeichnung nur die äußerst differenzierte Lichtführung bewahrt hat, brachte ihm begehrte Kunstpreise und internationales Ansehen. Ausstellungsdauer: 15.08. – 19.10.2008
Eintritt: 6,- € / 3,- €
(Schleswig-Holstein-Haus)

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