Ballettpremiere „Frühlingsopfer“ im Großen Haus

Am Freitag, den 13. März, ist um 19.30 Uhr im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters die Premiere des Balletts „Frühlingsopfer“ zu erleben, mit der sich der junge Choreograph Lars Scheibner in Schwerin einer neuen Herausforderung stellt. Frühlingsopfer,Ensemble;Foto: S. WinklerNach dem überaus erfolgreichen Kammertanzabend „Trias · Bolero“ sowie dem begeistert gefeierten Jugendtanzprojekt „CARMINA BURANA“ begibt er sich in seiner nunmehr dritten Frühlingsopfer,V. D. Handzhieva; Foto: S. WinklerChoreographie für das Mecklenburgische Staatstheater auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage: Was bringt Menschen eigentlich dazu, Opferhandlungen zu vollziehen? Hierbei stellt er die Musik Igor Strawinskys in einen neuen Kontext, indem er im ersten Teil des Balletts die Vorgeschichte zum nachfolgenden Geschehen in Sacre erzählt. Es wird eine Forschungsreise tief hinein in die innersten Strukturen menschlichen Mit- und Gegeneinanders  ein für Zuschauer wie Tänzer gleichermaßen spannendes und überraschendes Unternehmen.

Die Uraufführung von Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps / Das Frühlingsopfer“ 1913 im Pariser Théâtre des Champs-Elysées in der Choreographie von Vaslav Nijinskij sorgte für einen der spektakulärsten Skandale der Theatergeschichte. Ein Ballett, in dem ein archaischer Ritus der Menschenopferung gezeigt wird, widersprach offensichtlich zur Gänze den Erwartungen des damaligen Publikums. Und die Musik dazu stellte schlechterdings eine glatte Überforderung dar: Polytonalität als konsequentes harmonisches Prinzip, Polyrhythmik, Ostinati  also Elemente, die bei der weiteren Entwicklung einer modernen Musiksprache wegweisend waren  ließen das Publikum letztlich nur eines empfinden: Aggression.

Mittlerweile hingegen ist Strawinskys Musik sowohl in den Konzertsälen als auch auf den Bühnen der Welt regelrecht heimisch geworden. Doch obgleich sich kaum jemand mehr ob des Höllenlärms echauffiert, stellt „Le Sacre du Printemps“ nach wie vor für jeden Choreographen eine besondere Herausforderung dar.

Weitere Vorstellungen: am 15. März und 10. April um 18 Uhr sowie am 20. März 2009 um 19.30 Uhr im Großen Haus

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