Barrieren hindern die gesellschaftliche Teilhabe!

 

In einer älter werdenden Gesellschaft wird das Thema der Barrierefreiheit immer relevanter. Viele Menschen assoziieren mit dieser Begrifflichkeit sofort die Rollstuhlgerechtigkeit. Aber profitieren wirklich nur Rollstuhlfahrer von einer barrierefreien Umwelt?

Beispiel einer mobilen Rampe zur Überwindung von Barrieren © Katharina Rupnow „Kultur ohne Barrieren“

Schwerin – Treppen und schmale Türen sind die wohl offensichtlichsten physischen Hindernisse. Wir finden sie überall – ob in unserer Wohngegend, beim Besuch einer gastronomischen Einrichtung oder einer Veranstaltung – sie können schnell zu einer echten Herausforderung werden. Sich eigenständig in der Umwelt bewegen, das ist es, was Menschen mit einer Beeinträchtigung eine selbstständige Teilhabe am Leben ermöglicht. Und das betrifft nicht nur Rollstuhlfahrer. Auch für Senioren, die auf einen Rollator angewiesen sind oder Familien mit einem Kinderwagen ist eine barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht gestaltete Umgebung von großer Relevanz.

Doch noch ist unsere Umwelt nicht in allen Bereichen barrierefrei. Um Betroffene die Enttäuschung zu ersparen, beispielsweise vor einem Geschäft oder Veranstaltungsort kehrt zu machen, weil es nicht zugänglich ist, hat das Team des Vereins Sozialhelden e.V. bereits im Jahr 2010 eine Online-Karte namens „Wheelmap.org“ entwickelt. Diese Karte dient dazu, rollstuhlgerechte Orte zu suchen und zu finden. Mitmachen kann dabei jeder, indem öffentlich zugängliche Orte entsprechend ihrer Rollstuhlgerechtigkeit – voll rollstuhlgerecht, teilweise rollstuhlgerecht und nicht rollstuhlgerecht – markiert werden. Neben dieser entsprechenden Markierung können aber auch Fotos hochgeladen oder besondere Hinweise hinzugefügt werden. Ziel ist es, mobilitätseingeschränkten Menschen eine bessere Tagesplanung zu ermöglichen und sie mobiler und einfacher am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen. Wheelmap.org ist freizugänglich sowie leicht verständlich und als Anwendung im Netz oder als App für iPhone und Android verfügbar.

Was macht man nun aber beispielsweise als Betreiber einer Einrichtung, wenn diese über keinen rollstuhlgerechten Zugang verfügt? Nicht jeder Betroffene möchte vom Personal oder seinen Mitmenschen hineingetragen werden. In einigen Fällen kann eine mobil einsetzbare Rampe zumindest kurzfristig eine gute Lösung sein, das weiß auch Kevin Weltzien vom Projekt „Barrierearme Großereignisse in Mecklenburg-Vorpommern“ (Träger Haus der Begegnung Schwerin e.V.) und fügt noch hinzu: „Für unsere Projektarbeit haben wir uns so eine mobile Rampe angeschafft. Sie kann von Veranstaltern, aber auch von anderen Akteuren, im Haus der Begegnung in Schwerin ausgeliehen werden. Im Rahmen des Projektes sogar kostenfrei.“ Diese einfach zu handhabende Rampe kann zum Überwinden einer Schwelle bzw. von zwei bis drei Stufen genutzt werden. Wer dies gerne einmal testen möchte, bevor eine Investition in eine eigene mobile Rampe getätigt wird, kann den Kontakt zu den beiden Projektmitarbeitern Katharina Rupnow und Kevin Weltzien (Tel. 0385/ 3000 815, E-Mail: barrierefrei@hdb-sn.de, Anschrift: Haus der Begegnung Schwerin, Perleberger Straße 22) aufnehmen. Neben dem Verleih solch einer Rampe stehen Ihnen die beiden auch bei der Beratung und Umsetzung der Barrierefreiheit von Veranstaltungen zur Verfügung.

Quelle: Kompetenzzentrum für Menschen mit Hör- und Sehbehinderungen
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