Bauarbeiten am Schweriner Schloss kommen gut voran

Innenhoffassade wird saniert

Die Bauarbeiten am Schweriner Schloss kommen gut voran. Nach der Sanierung der Außenfassade rechtzeitig vor der BUGA im vergangenen Jahr wird derzeit die Fassade des Innenhofes saniert. Mit der Restaurierung der Renaissanceterrakotten in den Medaillonsälen der Orangerie und der Instandsetzung der Schlosskirche stehen in den kommenden Jahren weitere Sanierungsarbeiten an. Bauminister Volker Schlotmann und Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider informierten heute über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen am Schloss.

Die Landtagspräsidentin sagte: „Der bisher erreichte Sanierungsfortschritt, der hohe Besucherzuspruch und die geschaffenen vielfältigen Nutzungen im Schloss – als Landtagssitz, Museum, Gastronomie und Kirchengemeinde – zeigen, was in den letzten 20 Jahren erreicht wurde und ich denke, dass die denkmalgerechte Sanierung des Schweriner Schlosses ein Pluspunkt sein wird bei der Bewerbung des Schweriner Schlossareals um Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO, die derzeit vorbereitet und vom Landtag unterstützt wird. Die Erlangung des Titels Welterbe der UNESCO wäre ein Gewinn für das Schloss, die Stadt Schwerin und das Land Mecklenburg-Vorpommern, sowie ein Beleg dafür, dass mit den bisherigen Sanierungsmaßnahmen der richtige Weg beschritten wurde.“

Der Bauminister erklärte: „Das Schloss Schwerin gehört zu den beeindruckendsten Zeugnissen der Architekturgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern. Durch die Investitionen der vergangenen Jahre hat sich das Schloss zu einem repräsentativen Landtagssitz und zu einem beliebten Reiseziel für Touristen entwickelt. Damit gehört es auch zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt Schwerin. Ein Großteil der Sanierungsarbeiten ist geschafft. Doch auch wenn sich das Schloss im vergangenen Jahr zur BUGA den Besuchern nahezu ohne Gerüst präsentiert hat, bleibt bei der Sanierung der historischen Bausubstanz auch in den kommenden Jahren noch einiges zu tun.“

Die größte Baumaßnahme am Schweriner Schloss ist derzeit die Sanierung der Innenhoffassade. Momentan wird die Fassade am sogenannten Neuen Langen Haus saniert. Seit Ende Juli steht das Baugerüst. An dieser wie auch an zwei weiteren Fassaden befinden sich wertvolle Terrakotten. Diese werden nach einer gründlichen Bestandsaufnahme restauriert, konserviert und wenn nötig rekonstruiert.

Ziel der Arbeiten ist es, die in Teilen sehr stark geschädigten Terrakotten vor weiterem Verfall zu bewahren, aber auch Fehlstücke zu ergänzen oder zu erneuern. Dabei soll möglichst viel originale Bausubstanz erhalten bleiben. Ebenso werden Putz-, Stuck-, Klempner- und Dachdeckerarbeiten ausgeführt. Die Kosten für die Sanierung am Neuen Langen Haus, die voraussichtlich im Jahr 2012 abgeschlossen sein wird, belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Euro.

In den kommenden Jahren wird unter anderem die Restaurierung der Renaissanceterrakotten aus dem 16. Jahrhundert in den Medaillonsälen der Orangerie in Angriff genommen. Dafür werden rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Baubeginn soll noch im Oktober sein. Außerdem soll bis zum 450-jährigen Jubiläum der Kirchweihe im Jahr 2013 die Schlosskirche instand gesetzt werden. Damit soll im kommenden Jahr begonnen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro.

Insgesamt wurden für die Sanierungen und Instandsetzungen am Schweriner Schloss, für die der Betrieb für Bau und Liegenschaften (BBL M-V) verantwortlich ist, seit 1990 rund 110 Millionen Euro verausgabt. Damit konnten bereits große Teile der Fassaden und Dächer beispielsweise die Prunkkuppel, das Hauptportal und der Kirchenchor ebenso wie die Orangerie und der Burggarten instand gesetzt werden.

Das Schweriner Schloss verfügt vom Keller bis zum Dachgeschoss insgesamt über 505 Räume, die sich zu einer Gesamtfläche von 12.556 Quadratmetern addieren. 69 Prozent dieser Fläche werden durch den Landtag genutzt. Etwa ein Fünftel (21 Prozent) der zur Verfügung stehenden Räume nutzt das Schlossmuseum. Sieben Prozent der Gesamtfläche aller Innenräume des Schlosses entfallen auf die Gastronomie. Die Fläche der Schlosskirche macht drei Prozent der Gesamtfläche aus.

Quelle: Landtag MV

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