Bauarbeiten starten mit Abriss der Mensa

Schweriner Sport- und Veranstaltungsort Lambrechtsgrund

Nach dem es in der Vergangenheit mit wenig Erfolg mehrmals Versuche gegeben hatte, das Sport- und Veranstaltungszentrum Lambrechtsgrund zu sanieren, wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit der Kommunalpolitik der Versuch gewagt, diesen Bereich im Rahmen eines PPP-Models attraktiv zu gestalten und für die Zukunft fit zu machen.
StadtEin wichtiges Projekt nicht nur für die Landeshauptstadt sondern für die ganze Region Westmecklenburg. Das Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern genehmigte im April 2008 das Vertragswerk der Landeshauptstadt mit dem Unternehmen Lambrechtsgrund Betriebsgesellschaft mbH, einem Unternehmen der HEITKAMP-Gruppe.
Damit geht Schwerin beim Thema PPP einen ganz neuen Weg, da die Stadt neben den Risiken in den Bereichen Planung, Bau und Betrieb auch Nutzungs- und Auslastungsrisiken auf den privaten Partner überträgt.
Bereits am 1. Mai 2008 übernahm das private Unternehmen den Lambrechtsgrund, der weiter im kommunalen Eigentum bleibt. Die bisher kommunalen Mitarbeiter des Lambrechtsgrundes und des Sportinternates wechselten zu den neuen Betreibern. Nun beginnen die Bauarbeiten. Die Mensa des alten Internats wird abgerissen und an deren Stelle ein neues Sportinternat gebaut. Außerdem wird neben den Volleyballhalle eine neue Dreifeld-Sporthalle mit einem Zuschauerbereich von 1.500 Plätzen errichtet. Der Umbau der Sport- und Kongresshalle folgt dann in der Sommerpause 2009. Im Anschluss daran werden die restlichen Hallen saniert sowie die Außenanlagen überarbeitet. Die Fertigstellung des gesamten Projektes ist für das I. Quartal 2010 geplant.
Das PPP-Projekt löst für Schwerin viele Probleme: Für die Gebäude und Liegenschaften am Lambrechtsgrund besteht seit Jahren ein erheblicher Sanierungsstau, den die Landeshauptstadt aus eigener Kraft nicht beseitigen kann. Dies gilt insbesondere für die dringend notwendige Sanierung der Sport- und Kongresshalle, um den Bürgern der Stadt und der Region einen zeitgemäßen Event- und Veranstaltungsstandort bieten zu können. Zudem sollen die Bundesliga-Handballer des SV Post-Schwerin einen optimalen Austragungsort für ihre Heimspiele bekommen. Außerdem sieht sich die Stadt in der Pflicht, den großen sportlichen Erfolg der Volleyball-Damen des Schweriner SC mit einer modernen und zukunftsfähigen Spielstätte, die zudem hervorragende Bedingungen für Schul- und Breitensport bieten wird, zu unterstützen. Durch das PPP-Projekt wird der traditionell gewachsene Standort Lambrechtsgrund für den Hochleistungssport für die Zukunft gesichert, weil auch die Schüler des Sportgymnasiums Schwerin zukünftig beste Bedingungen für Bildung und Sport vorfinden werden.
Insgesamt werden am Lambrechtsgrund in den kommenden Jahren 22 Millionen Euro investiert. Davon trägt die Stadt Schwerin 9 Millionen Euro, 3 Millionen Euro schießt das Land M-V als Förderung zu. Über Kredite werden die restliche 10 Millionen Euro durch die Betriebsgesellschaft finanziert. Die Projektgesellschaft erhält von der Landeshauptstadt einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 1,6 Millionen Euro für den Betrieb des Veranstaltungszentrums und für den nötigen Kapitaldienst. In der Vergangenheit betrug der kommunale Zuschuss rund 2,5 Millionen Euro – inklusive der kalkulatorischen Kosten.
Ausgangspunkt der Überlegung der Stadt, das Nutzungs- und Auslastungsrisiko auf den privaten Partner zu übertragen, waren zwei Gesichtspunkte: Zum einen gibt es in Deutschland genügend Beispiele dafür, dass Sport- und Veranstaltungsstätten nach Vorgaben der öffentlichen Hand am Bedarf vorbei geplant und errichtet wurden. Solche Objekte sind zwangsläufig nicht effizient zu betreiben und lösen unkalkulierbare Folgekosten für die öffentliche Hand aus. Zum anderen liegt die Kernkompetenz einer Kommune nicht im kommerziellen Betrieb von Sport- und Veranstaltungsstätten. Hier ist das professionelle Know-how privater Betreiber und Veranstalter gefragt, die besser in der Lage sind, ihre Sport- und Spielstätten ohne Defizit zu betreiben. Mit der CM Concert & Management GmbH, einem Unternehmen der Sparkassen-Arena-Kiel-Gruppe, und der AWO Soziale Dienste Westmecklenburg, hat die Lambrechtsgrund Betriebsgesellschaft hierfür die entsprechenden Partner mit an Bord.

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