Beeindruckendes Theaterstück zum Holocaust-Gedenktag

Rico Badenschier: „Dürfen nicht zulassen, dass Fakten verdreht, gefälscht oder vergessen werden“

Schüler des Gymnasiums Fridericianum führen Theaterstück zum Holocaust-Gedenktag auf. © LHS

Mit einer berührenden Theateraufführung und Musik verfemter Komponisten hat die Landeshauptstadt am 27.01. den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Sechs Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klasse des Gymnasiums Fridericianum zeigten in der Aula des Gymnasiums eine szenische Collage, die auf den biografischen Erinnerungen der Cellistin und Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallisch beruht.

Das Theaterprojekt entstand im letzten Jahr während des Festivals Verfemte Musik in Schwerin und wurde auch vom Schulförderverein des Gymnasiums unterstützt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Frage nach Schuld und Verantwortung der Nachgeborenen dazu führt, dass Fakten verdreht, gefälscht oder vergessen werden. Schwerin hat mit dem Festival und dem Wettbewerb Verfemte Musik einen sehr produktiven Umgang mit der Geschichte und dem Schrecken des Nationalsozialismus gefunden“, so Oberbürgermeister Rico Badenschier während der Veranstaltung. Annika Koll und Stefan Möbius, beide Musikschüler des Schweriner Konservatoriums, begleiteten die Gedenkveranstaltung auf dem Klavier mit Musik der jüdischen Komponisten Dick Kattenburg und Nico Richter.

Anita Lasker-Wallfisch ist eine der letzten noch lebenden Musikerinnen des Frauenorchesters von Auschwitz. Die in London lebende Cellistin, die auch zusammen mit Benjamin Britten und Daniel Barenboim musizierte, hat inzwischen eine enge Beziehung zu Schwerin. Sie hat dem Konservatorium der Landeshauptstadt ihr komplettes Notenarchiv mit wertvollen Partituren geschenkt, darunter auch Werke verfemter Musiker und Komponisten.

Quelle: LHS
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