Beginnt die Abschiedstour für Grün Weiß?

Schwerinerinnen weit abgeschlagen am Tabellenende

Nach der desolaten 31:20 Niederlage beim gleichfalls abstiegsbedrohten Berliner TSC muß man wohl diese Frage bejahen. Momentan schafft es offensichtlich keiner, die Spielerinnen aus diesem Tief herauszuholen, in dem sie sich befinden. Wieder waren es lediglich die ersten Minuten der Begegnung, in denen es irgendwie nach Plan lief, jedoch spätestens, als die Berlinerinnen nach acht Minuten von einem 3:3 auf 12:4 enteilten, waren die Köpfe wieder unten und keine der etablierten Spielerinnen hatte eine Lösung parat. Sicherlich war das Bemühen erkennbar, mit dieser dezimierten Mannschaft (lediglich 8 Feldspielerinnen standen zur Verfügung) zu kämpfen, aber was dabei herauskam war eben über einen gewissen Zeitraum nicht drittligareif. Bei insgesamt etwa 40 technischen Fehlern und Fehlwürfen ist es nur folgerichtig, dass man gerade diese Spiele gegen ebenfalls abstiegsbedrohte Mannschaften nicht gewinnen kann. Von den Spielerinnen wurden, wie auch schon bei den vergangenen Partien, einfach falsche Entscheidungen getroffen, zu früh abgeschlossen oder einfach unkonzentriert gespielt. Leider schleichen sich dies Fehler durch das gesamte Team, kaum eine Spielerin erreicht momentan Normalform.

Weil auch Berlin zum Glück Fehler machte, konnte Grün Weiss zur Halbzeit noch einmal auf 15:9 verkürzen, war vielleicht auch noch optimistisch, das Steuer irgendwie herumreißen zu können, sechs Tore in Folge der Berlinerinnen in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte ließen aber keinen Zweifel darüber aufkommen, wer das Parkett am Ende als Verlierer verlassen würde. Bis zum Ende blieb es dann bei dieser klaren Führung für die Gastgeberinnen, weil Schwerin sich von da an aufgegeben hatte. Zusätzlich gab es nach 50 Minuten noch die gelb-rote Karte gegen Celka und eine weitere rote Karte gegen Künzel. Am Ende setzte es gegen den Drittletzten der Tabelle die dritte Niederlage mit mehr als 10 Toren Differenz und es wird sehr, sehr schwer werden, die Damen wieder aufzurichten, damit man erhobenen Hauptes in die kommenden Spiele gehen können, die beileibe nicht einfacher werden.

Schon am kommenden Sonntag steht das Derby auf dem Programm, die TSG Wismar, derzeit Ligakrösus, wird seine reine Weste behalten wollen. Für unser Team kann es nur darum gehen, die Fehler zu minimieren und sich irgendwie, wie einst Münchhausen, am eigenen Schopfe zu packen und sich aus dieser Krise herauszuziehen.

Es spielten: Pöschel, Klasen, Güdokeit; Laas 3, Künzel 5, Schult, Dube 1, Kiewitt 5/1, Evangelidou 4, Panzer 1, Celka 1/1

Ralf Grünwald

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