„Bei uns gibt es keine Kühe.“

Argentinischer Bischof besuchte Niels-Stensen-Schule und Jugendhaus in Schwerin

Foto von Rainer CordesHoher Besuch heute (Dienstag, 4. September 2007) in der Niels-Stensen-Schule in Schwerin: Bischof Marcelo Martorell aus Argentinien hat sich in der katholischen Schule unter die Schüler gemischt. Der Oberhirte des Bistums Iguazú im Nordosten Argentiniens ist derzeit zu Gast im Erzbistum Hamburg, zu dem auch Mecklenburg gehört. Beide Bistümer verbindet eine langjährige Partnerschaft.

Der argentinische Gast stellte den Mädchen und Jungen das „Milchbecherprojekt“ vor. Durch Eigeninitiative und mit Hilfe von Spendengeldern wird an Schulen und in Gemeindehäusern in dem argentinischen Bistum einmal pro Tag Milch verteilt. „Das Bistum Iguazú liegt hauptsächlich im Urwald und deshalb gibt es bei uns keine Kühe und somit sehr selten Milch. Sie ist aber sehr gesund und deshalb brauchen die Kinder sie“, erklärt der Bischof. Auch deutsche Jugendliche aus dem Erzbistum Hamburg haben in diesem Projekt schon mitgearbeitet.

Bischof Martorell besuchte danach die Ausstellung der Historischen Bibliothek St. Anna „Häusliche Andacht und himmlisches Mahl“ über katholische Volksfrömmigkeit und liturgisches Brauchtum in Mecklenburg nach der Reformation.

Am Nachmittag war Martorell im Jugendhaus der Caritas in Schwerin-Lankow zu Gast. Der Bischof machte sich dort ein Bild über die Diasporasituation in Mecklenburg-Vorpommern. Während in Argentinien rund 90 Prozent der Einwohner katholischen Glaubens sind, sind es hier lediglich vier Prozent. Kirche und Caritas nehmen aber auch in dieser Situation ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr.

Zu der Delegation, die Bischof Martorell begleitet, gehört auch der deutschstämmige Diakon Gerardo Vetter, der vor über zehn Jahren den Kontakt zwischen Iguazú und dem Erzbistum Hamburg hergestellt hat. Inzwischen hat es verschiedene gegenseitige Besuche gegeben. Mehrere Jugendliche aus dem Erzbistum Hamburg haben in Iguazú ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert.
Das Erzbistum unterstützt dort den Aufbau von Gemeindetreffpunkten, die Versorgung von Kindern und ein Landbauprojekt.

Foto: Rainer Cordes

Nach oben scrollen