Bernd Schubert: Medizinische Testreihen zu DDR-Zeiten aufklären

Gesundheitspolitische Sprecher fordert sofortigen Stopp der Vernichtung von Patientenakten

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Bernd Schubert hat die Kliniken im Land und das Landesgesundheitsministerium aufgefordert zu klären, ob es auch in Mecklenburg-Vorpommern zu DDR-Zeiten Arzneimitteltests westdeutscher Pharma-Unternehmen gegeben habe.

„Ein Staat, der Menschen für medizinische Versuchsreihen verkauft, handelt ohne Zweifel menschenverachtend. Es muss deshalb geklärt werden, wie viele Menschen das SED-Regime – um Deviseneinnahmen zu erzielen – als Versuchsobjekt verkaufte und welche Folgen dies für die Betroffenen hatte. Und es stellt sich sicher auch die Frage nach der Entschädigung für Opfer und Angehörige von heimlichen Medikamentenversuchen. Erneut wird mit dem Skandal deutlich, wie der Unrechtsstaat DDR mit seinen Bürgerinnen und Bürgern umging“, so Bernd Schubert.

Der CDU-Politiker bezieht sich dabei auf die Erkenntnisse der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Mecklenburg-Vorpommern, Marita Pagels-Heineking, wonach die Universitätskliniken in Rostock und Greifswald auf entsprechenden Listen auftauchen. „Es ist nicht auszuschließen, dass es auch bei uns im Land heimliche Tests an Patienten gegeben hat. Eine umfassende Aufklärung macht es erforderlich, dass die Aufbewahrungsfrist für Patientenakten für diese Fälle verlängert wird“, so Schubert. Da Patientenakten in der Regel nach spätestens 30 Jahren ausgesondert werden, forderte er von allen Klinken und Krankenhäusern, in welchen es derartige Arzneimitteltests gab, die Aktenvernichtung vorerst zu stoppen.

CDU/red

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