Bestandsaufnahme beim 1. Klimaforum der Landeshauptstadt

Schwerin strebt bis Jahresende ein integriertes Klimaschutzkonzept an
Geschäftsführer städtischer Betriebe, Unternehmen der Landeshauptstadt, Vereine, Verbände, Kommunalpolitik und Stadtverwaltung haben heute auf dem 1. Klimaforum der Landeshauptstadt über den Klimaschutz in Schwerin diskutiert. „Für Schwerin sind Klimaschutz und sparsamer Umgang mit Energie ein ebenso wichtiges Zukunftsthema wie Demografie und Abwanderung. Um voranzukommen, müssen wir die Vorstellungen der Akteure in einem integrierten Klimaschutzkonzept für die Landeshauptstadt verzahnen“, umriss Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow das Ziel des Diskussionsprozesses. Bei der Veranstaltung im Demmlersaal des Rathauses wurde deutlich, dass es in Schwerin bereits viele Einzelmaßnahmen für den Klimaschutz gibt. So ging es u.a. um Energiesparpotenziale beim Nahverkehr und in den kommunalen Wohnungsunternehmen. Dächer städtischer Gebäude werden z. B. auf ihre Eignung zur Solarenergieerzeugung überprüft und geeignete Flächen für private Anlagenbetreiber ausgewiesen. Schwerins Radverkehrskonzept sieht vor, den Fahrradverkehr bis 2015 von zehn auf 15 Prozent zu erhöhen. Die Schweriner Stadtwerke wollen die Fernwärmeversorgung in der Innenstadt ausbauen und stellten ihre umweltfreundliche Energieerzeugung aus Biomasse vor.

Corinna Cwielag, Geschäftsführerin des BUND Mecklenburg-Vorpommern, bezeichnete das heutige Klimaforum als „Bestandaufnahme, die zeigt, dass es in der Landeshauptstadt noch viel für den Klimaschutz zu tun gibt.“ Sie wünschte sich mehr Ehrgeiz bei den politischen  Zielsetzungen, damit tatsächlich etwas erreicht werde. „Klimaschutz ist immer konkret“, bestätigte Umweltamtsleiterin Carola Nitz. Sie kündigte an, dass die Bestandsaufnahme des heutigen Forums in ein integriertes Klimaschutzkonzept einfließen werde. Dafür sei eine  Förderung im Bundesumweltministerium beantragt worden. Im nächsten Schritt sollen Fachleute konkrete Maßnahmen erarbeiten. Ende 2010 soll das Aktionsprogramm fertig sein. „Gleichzeitig müssen wir die Bürgerinnen und Bürger weiter für den Klimaschutz sensibilisieren.“ So bietet die Stadtverwaltung seit Anfang März in Zusammenarbeit mit der Neuen Verbraucherzentrale MV einmal wöchentlich eine qualifizierte Energieberatung im Stadthaus an, die sehr gut angenommen werde.

Michaela Christen

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