Binnenfischereiausstellung in Schwerin-Mueß

Wiedereröffnung am 13. Juni – Ältestes Exponat ist fast 300 Millionen Jahre alt

Die neu gestaltete Ausstellung zur Geschichte der Binnenfischerei im Freilichtmuseum Schwerin-Mueß. (Foto: Volker Janke) Der nahe gelegene Schweriner See macht den Ort Mueß seit Jahrtausenden zum Ausgangspunkt für einen erfolgreichen Fischfang. Zeitweise hat man in der Mueßer Bucht sogar Forellen gemästet. Gegenwärtig werden in Mueß jährlich vier Tonnen Fisch angelandet und erfolgreich vermarktet. Somit ist der Schweriner See nicht nur einer der größten Seen Deutschlands sondern zugleich einer der Artenreichsten. Im Schweriner See konnten bisher 34 verschiedene Fischarten nachgewiesen werden. Barsche, Aale, Hechte, Zander und Maränen sind beliebte Speisefische. Bitterlinge, Steinbeißer und Schlammpeitzger haben eine besondere ökologische Bedeutung. Aaland, Rapfen und Döbel wiederum sind nur gelegentlich als Gäste anzutreffen. Sie alle sind aber vor allem ein Indikator für die Vielfalt unserer gesunden Umwelt. Diese zu erhalten, ist seit je her eine der beachtenswerten Aufgaben der Fischer. Die neue Ausstellung zur Geschichte der Binnenfischerei berichtet vor allem von den Fischern und ihren Fangmethoden, aber auch vom entbehrungsreichen Alltag einer selten gewordenen Zunft. Ganz nebenbei enthüllt die Ausstellung, warum ein „Kurrpietsch“ gerne im Glas gehalten wurde, was es mit dem Hechtkreuz auf sich hat und wie man einen schmackhaften Fischtopf zubereitet.

Das älteste Ausstellungsstück ist fast 300 Millionen Jahre alt und zeigt eindrucksvoll, welche lange Evolutionsgeschichte die Fische auf unserer Erde hinter sich haben. Zu den bemerkenswerten Fischfanggeräten Mecklenburgs gehören zweifelsohne die steinzeitlichen Rindenstücke und Knochenharpunen, die bereits in den 1960er Jahren von dem berühmten mecklenburgischen Archäologen Ewald Schuld in Hohen Viecheln ausgegraben wurden. Hechteisen, Krebskörbe und Wolfsangeln sind schon lange nicht mehr im Gebrauch und auch die traditionelle Eisfischerei gehört vergangenen Zeiten an. Sie alle sind inzwischen zum Forschungsfeld für das Museum geworden und künden vom Erfindungsreichtum der Betreiber eines uralten Wirtschaftszweiges.

Nach einer einjährigen Umbauphase, wird am 13. Juni 2015 die Ausstellung im Freilichtmuseum Schwerin-Mueß wiedereröffnet. So wird um 14 Uhr das ABC-Schattenfigurentheater Schwerin die Geschichte „Von den Fischer un sien Fru“ aufführen. Der Kochstammtisch im Museumsförderverein Klöndör e.V. bereitet mit Hilfe des benachbarten Fischereihof Mueß kulinarische Erlebnisse aus Neptuns Reich vor. Zu all dem erklingen fließende Harfenklänge, so dass einem erlebnisreichen Museumsaufenthalt nichts mehr im Wege steht.

voja

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