Blick aufs Handball-Parkett

Vivien Bartlau (Grün-Weiß Schwerin) über ihr Team und weitere Ambitionen

Ein Monat dritte Liga im Frauen-Handball – in der „Liga Ost“ kommt es dabei auch zu den MV-Derbys zwischen der TSG Wismar, Grün-Weiß Schwerin und den Rostock Dolphins. Auch die Schweriner Handball-Mädel mit Vivien Bartlau mussten schon zweimal gegen die inner-mecklenburgische Konkurrenz ran: daheim gegen die Rostockerinnen und auswärts gegen die Wismarerinnen. Die Bilanz ist diesbezüglich „gespalten“ – ähnlich wie die Ausbeute in den bisherigen Spielen. Gegen die Rostock Dolphins gab es zu Hause einen 32:29-Sieg, gegen die TSG Wismar wurde auswärts mit 28:32 verloren.
Insgesamt stehen für die grün-weißen Landeshauptstädterinnen bisher drei Siege und drei Niederlagen „auf dem Konto“ …

Nachgefragt bei Vivien Bartlau über die Saison-Ziele, die Ereignisse um Post Schwerin und die eigenen Studien-Ambitionen

„Fühle mit den Post-Handballspielern mit…“

Frage: Vivien, Grün-Weiß Schwerin als Vierte der letzten Saison hat das Ziel, diese Platzierung zu verteidigen bzw. vielleicht zu verbessern. Nun verliefen die ersten sechs Spiele der neuen Saison durchaus vielversprechend, leider mussten auch drei Niederlagen – trotz guter Leistungen auch gegen SV Henstedt-Ulzburg (27:22), gegen Leipzig II (27:30) oder gegen zuletzt gegen die TSG Wismar (28:32/nach 15:15-Halbzeitstand) – hingenommen werden.
Wie lautet Ihr persönliches Resümee zur Startphase des GW-Teams in die Liga 2012/13?

Vivien Bartlau: Die Startphase sollte man unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten. Eigentlich muss man sagen, dass alles im Rahmen und das Ziel der Bestätigung der letzten Saison nicht in Gefahr ist. Jedoch  hätten wir schon den einen oder anderen Punkt mehr entführen können.

Leider fehlt uns die Konstanz und Erfahrung, um in gewissen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Saison ist noch jung und wir werden uns diesbezüglich stabilisieren. Auch in der letzen Saison sind wir erst in der Rückrunde „warm“ geworden.

Frage: Den Derbys gegen Wismar und Rostock wird „von außen“ oft eine große Bedeutung beigemessen. Ist der Konkurrenz-Kampf um die Vorherrschaft im Frauen-Handball in MV zwischen Wismar, Rostock und Schwerin wirklich so groß?

Vivien Bartlau: Die Rivalität zwischen den Mannschaften in Mecklenburg-Vorpommern ist vorhanden und spürbar. Jede Mannschaft ist bestrebt, die beste in M-V zu sein und das wird auch in den Spielen deutlich. Es wird eine gewisse Brisanz und Härte von den Spielerinnen und den Fans demonstriert. Aber genau diese Umstände machen solche Spiele reizvoll und beleben das gewöhnliche Ligageschäft.

Frage: Wie beurteilen Sie Ihre persönlichen Leistungen in den ersten Spielen – ganz „selbstkritisch“?!

Vivien Bartlau: Momentan bin ich recht zufrieden. Ich habe mich individuell auf die Saison vorbereitet und will meinen Beitrag zur Erfüllung unseres Saison-Ziels leisten. Mein Manko ist noch die Wurf-Effektivität, an der ich in der nächsten Zeit arbeiten und mich bzw. das Team mit vielen Toren belohnen will.

Frage: Beim Ziel von GW Schwerin – zumindest Platz vier zu erreichen – bleibt es doch?

Vivien Bartlau: Das Ziel dieser Saison für Grün Weiß Schwerin ist ein Platz unter den ersten fünf Mannschaften der Liga Ost!

Frage: Eine grün-weiße Schweriner Handballspielerin, die zudem an  der Hochschule Wismar studiert, schaut bestimmt auch über den eigenen sportlichen Tellerrand hinaus … In den letzten Wochen passierte ja ballsportlich ein Menge: Die Norwegerinnen wurden vor Montenegro, Spanien und Korea Handball-Olympiasiegerinnen, der FC Hansa stürmt nach suboptimalen Beginn in Richtung Tabellenspitze der 3. Fußball-Liga, die Volleyballspielerinnen des SSC erwischten einen Traumstart in die neue Bundesliga-Saison (einschließlich Champions League) und der SV Post Schwerin musste Insolvenz anmelden.

Fühlen Sie als Handball-Spielerin gerade mit den „Postlern“ mit? Und: Wie ist Ihre Meinung zum olympischen Handball-Frauen-Turnier?

Vivien Bartlau: Die Geschehnisse um den SV Post Schwerin gehen an uns als Schweriner Handballerinnen natürlich nicht spurlos vorbei. Da wir einige von den Sportlern persönlich kennen, nimmt uns das umso mehr mit. Ich hoffe, dass der Männer-Handball in Schwerin einen Neuanfang findet und wir bald wieder in die Kongresshalle zum Bundesliga-Handball einkehren können.

Leider muss ich zugeben, dass ich das olympische Handball-Turnier der Frauen nicht so verfolgt habe. Ein Grund dafür war, dass die deutsche Nationalmannschaft leider nicht vertreten war.

letzte Frage: Wie läuft es eigentlich im Studium?

Vivien Bartlau: Mein Studium neigt sich so langsam dem Ende zu. Ich bin im siebenten Semester und werde Ende des Jahres beginnen, meine Bachelor Thesis zu schreiben. Danach möchte ich ins Berufsleben als Controllerin starten.

Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolg auf dem Handball-Parkett und im Hörsaal!
 
Marko Michels

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