Bürgerinitiative von Gespräch mit Stadt rundweg enttäuscht – „Wir sind keinen Schritt weiter“

Aus Sicht der Bürgerinitiative „Offener Schlossgarten“ verlief das Treffen mit Dr. Friedersdorff am 14. November überaus enttäuschend.

„Wir sind keinen Schritt weiter“, so Gerhard Reichert, der Sprecher der BI. Beispiel Straßenverkehr: Der Vorschlag der BI einer Ringlösung verbunden mit einer Brücke wurde hauptsächlich mit der Begründung abgelehnt, dass sich dann die Fahrstrecke des Nahverkehrs um 700 Meter verlängern würde. Die Kosten für eine Brücke, die den Vorteil hätte, eine dauerhafte Anbindung des nördlichen an den südlichen Schlossgarten zu schaffen, wurden zwar von der Stadt lediglich auf 200.000 € beziffert, doch BUGA-Vertreter und Dr. Friedersdorff sprachen sich aus landschaftsarchitektonischen Gründen dagegen aus. „Natürlich müssen diese Gründe eine Rolle spielen – aber sie können aus unserer Sicht nicht alleine ausschlaggebend sein. Stadt und BUGA hatten sich bereit erklärt, unseren Lösungsvorschlag ernsthaft zu prüfen. Man muss nun den Eindruck gewinnen, dass das nicht geschehen ist. Es gab keinen Vergleich unterschiedlicher Varianten und damit verbundener Kosten. Der langfristige touristische Nutzen unserer Variante kam gar nicht zur Sprache. Es scheint so, dass man zwar mit uns redet, aber dennoch die Planungen so wie vorgesehen durchgezogen werden. Niemand darf sich wundern, wenn wir uns als Bürgerinitiative da abgebügelt fühlen“, meint Reichert.

Doch noch weitaus unbefriedigender als die Aussagen zum Straßenverkehr waren die Aussagen der Stadtverwaltung zu der Frage, wie Fahrradfahrer und Fußgänger während der BUGA in die Stadt und zurück gelangen können. Die BI hatte eine technische Lösung vorgeschlagen. An einem Automaten sollten Magnetkarten gezogen werden, die nur solange gültig sind, dass man das BUGA-Gelände zügig durchqueren kann. Doch auch auf diesen Vorschlag wurde nicht eingegangen. Generell wird vor allem von der BUGA eine ganztägige Querung des Geländes während der BUGA kritisch gesehen. Angeboten wurde lediglich eine Durchquerung zwischen 6.30 Uhr und 8.45 Uhr und dann zwischen 12.00 und 14.00 Uhr, möglicherweise noch etwas länger. „Das ist natürlich überhaupt nicht ausreichend – nicht einmal für den Schülerverkehr – und der macht nach Aussage der Stadt selbst nur 6% des gesamten Fußgänger- und Fahrradverkehrs aus, um den es hier geht. Was sollen die anderen 94% tun? Das wirklich atemberaubende ist, dass die Stadt einerseits eingesteht, dass die bisherigen Planungen nicht funktionieren werden. Auch die Verkehrszählung der Stadt hat Werte ergeben, die höher als gedacht sind. Die Fußgänger und Fahrradfahrer werden nicht über die Lennéstraße aus dem Viertel kommen können. Das ist allen klar. Aber eine Lösung für das Problem gibt es andererseits nicht. Nun sagt man uns zwar, dass für Lösungen noch das gesamte Jahr 2008 genutzt werden kann. Uns ist jedoch klar: Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Entscheidungen sind bereits gefallen, desto mehr Investitionen sind getätigt. Unser Fazit ist: Ein konstruktiver Dialog, den man mit uns führen wollte, sieht anders aus“, so Reichert.

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