BUGA 2009 – eine Schweriner Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung

Wenn in wenigen Tagen die Tore der BUGA 2009 in Schwerin endgültig geschlossen werden, können die Schweriner trotz aller anfänglichen Unkenrufe stolz von einer Erfolgsgeschichte sprechen.
Wie kann diese Geschichte fortgesetzt werden? So lautete die entscheidende Frage, die der Verein „Lokale Agenda 21 Schwerin“ e.V. auf seiner öffentlichen Veranstaltung am 2. Oktober im ehemaligen Warmhaus auf dem BUGA-Gelände gestellt hatte. Die hervorragende Ausgangslage Schwerins muss auch nach der BUGA im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt genutzt werden. Reinhard Henning von der BUGA GmbH gab eine Übersicht was beispielsweise auf der Marstallhalbinsel, im Schlossgarten und auf dem „Garten des 21. Jahrhundert“ in Zukunft verbleibt (SVZ berichtete am 05.10).

Anschließend stellte Baudezernent Dr. Wolfram Friedersdorff aus Sicht der Landeshauptstadt die Vorstellungen zum Umgang mit diesem neuen „Tafelsilber“ dar. Seine Grundidee lautet: das Erfolgsrezept des Jahres 2009 überzuführen in ein Markenzeichen, dass die jetzt erreichte deutschlandweite touristische Ausstrahlung fortführen kann. Im Mittelpunkt sollte dabei die Inszenierung des Ensembles Schloss und Gärten, in Verbindung mit Kultur stehen.

In der Diskussion wurde dieser Gedanke positiv aufgenommen. Deutlich wurde dabei, dass solche Themen wie der Erhalt des offenen Wanderweges am Ruderheim, die dauerhafte Einbeziehung des Küchengartens in die Gartenstruktur oder die Gestaltung und Nutzung des „Alten Gartens“ während der Schlossfestspiele, weiterhin auf der Tagesordnung stehen sollten. Mit dem jetzigen Planungsstand könnten perspektivisch wichtige Entwicklungschancen verbaut werden. Das wurde so auch von Martina Müller, Chefin der Stadtmarketing GmbH gesehen. Sie merkte an, dass schnell mit allen Beteiligten aus dem Bereich Tourismus an einem solchen Konzept gearbeitet werden muss, also auch das Land und die regionale Wirtschaft müssen mit an den Tisch. Vertreter aus diesen Bereichen fehlten leider noch an diesem Abend.

Das es aber ohne Einbeziehung der Schweriner Bürger nicht gehen wird, zeigten nicht nur die aus der Runde kommenden Hinweise auf die „Nebensächlichkeit“ einer sehr dürftigen Toilettenlandschaft in der Landeshauptstadt. Dies zeugt nämlich nicht von bemerkenswerter Gastlichkeit einer Tourismushochburg. So gab es auch den Vorschlag, dass Repertoire an Veranstaltungen in dem Areal aus Schloss und Gärten zu erweitern. So kann sich ein Holzbildhauer ein offenes Seminar verstellen – warum nicht im Bereich des Hippodrom. Die Anregungen zeigten, dass es nicht nur dringenden Handlungsbedarf gibt, sondern auch reale Möglichkeiten, dass neue „Tafelsilber“ noch heller glänzen zu lassen.

Das man solches „Tafelsilber“ auch bewahren muss, warf auch noch einmal die Frage nach dem Erhalt der Zaunanlage auf. Warum nicht, wenn der Schlossgarten tagsüber jedermann offen zugänglich ist, wie es beispielsweise in Sanssouci normal ist. So jedenfalls an diesem Abend die einhellige Meinung. Der Verein „Lokale Agenda 21 Schwerin“ wird deshalb hier weiter am Ball bleiben, und diesen Prozess im Interesse einer nachhaltigen Stadtentwicklung begleiten.

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