BUND wendet sich gegen baumschädigende Bauweise von Tiefbaufirma

In der Hitze des Sommers ist Baumschutz wichtiger denn je

Bei 30 Grad im Schatten leiden nicht nur wir Menschen. Auch die Bäume der Stadt haben es aufgrund des lange ausbleibenden Regens schwer. Die starke Sonneneinstrahlung und die Trockenheit führen bei zahlreichen Bäumen bereits zu ersten Schäden. Um so wichtiger ist es, Bäume in dieser Situation nicht noch zusätzlich zu belasten und zu schädigen. Der Sommer ist aber auch Bauzeit. Zahlreiche Baumaßnahmen finden im Stadtgebiet der Landeshauptstadt statt. Nicht selten wird dabei im Wurzelbereich der Bäume gebuddelt und gegraben. Allzu häufig spielt der notwendige Baumschutz dabei keine Rolle. Wurzeln, die der Aufnahme von Wasser und Nähstoffen dienen, werden verletzt oder zerstört.

Regelrecht abgefräst wurden in diesen Tagen Baumwurzeln von geschützten Linden auf dem SchulgeländeSo führen Pflasterarbeiten auf dem Schulhof der Erich-Weinert-Schule in der Schweriner Paulsstadt derzeit zu schweren Schäden an den dortigen gesetzlich geschützten Linden. Erdreich im Wurzelbereich wurde einfach abgegraben, Wurzeln und Äste abgerissen, der notwendige Stammschutz gar nicht erst angebracht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) musste reagieren und erhob Anzeige beim Umweltamt gegen die verantwortliche Tiefbaufirma Reinhard Schüler aus Schwerin. Arndt Müller, Naturschutzreferent des BUND und zertifizierter Baumkontrolleur: „Für das Bauen im Bereich von Bäumen gibt es klare Vorschriften, die jede Tiefbaufirma kennen muss. Es kann nicht sein, dass sehenden Auges Bäume noch dazu auf einem Schulhof geschädigt werden. Dies hat Auswirkungen auf den Gesundheitszustand und die Standsicherheit der Bäume. Es wäre eine Katastrophe wenn aufgrund von Folgeerkrankungen die Bäume nicht mehr standsicher wären.“

Baufahrzeuge werden einfach im Wurzelbereich der Bäume abgestelltDie zwei Baumreihen aus Linden, die bis auf den benachbarten öffentlichen Spielplatz reichen, sind die Zierde des Schulgeländes. Gerade in diesen heißen Tagen genießen viele Eltern und Kinder ihren wohltuenden Schatten. Der BUND erwartet eine schnelle Reaktion des Umweltamtes der Landeshauptstadt, eine Unterbindung der bisherigen baumschädigenden Bauweise und einen Schadenersatz. Arndt Müller vom BUND: „In wenigen Jahren dürfte man bereits die Folgen der jetzt erzeugten Schäden in Form von vertrocknenden Ästen oder Pilzbefall an den Bäumen sehen. Jetzt ist es wichtig die Schäden zu minimieren, die Wurzelwunden zu versorgen, die Wurzel gegen Austrocknung zu schützen und die Verdichtung und Versiegelung des Baumumfeldes zu verringern.“

Fotos: BUND M-V (mit freundlicher Genehmigung)

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